Die höchste Fichte der Schweiz fiel dem Borkenkäfer zum Opfer
Stolze 48 Meter ragte sie in den Himmel. Geschätzte 250 Jahre schmückte sie eine Waldlichtung in Graubünden. Heute wurde die höchste Fichte der Schweiz gefällt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die höchste Fichte der Schweiz (48 m) stand bis heute in der Gemeinde Ilanz/Glion.
- Nachdem die Fichte vom Borkenkäfer befallen wurde, musste sie gefällt werden.
Zahlreiche Smartphones wurden heute Mittwoch auf der Waldlichtung, unterhalb des Dorfes Luven GR in der Gemeinde Ilanz/Glion gezückt und auf einen Baum gerichtet, der schon ganz andere Zeiten erlebt hat. Die Fichte hat an ihrem Platz in der Surselva bereits Wurzeln geschlagen, als die ersten Strassen ins Tal gebaut wurden. Zwei Weltkriege hat der Baum überlebt und der erste Zug der Rhätischen Bahn ist an ihm vorbei gerattert. Doch im Alter von geschätzten 250 Jahren setzte ihm der Klimawandel zu und schliesslich hat ihm der Borkenkäfer den Garaus gemacht.
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«Die Fichte war nicht mehr zu retten», hält die Ilanzer Gemeindepräsidentin Carmelia Maissen vor versammelter Dorfbevölkerung fest. Jung und Alt – alle sind sie heute zur Waldlichtung gekommen, um sich von der höchsten Fichte der Schweiz zu verabschieden.
Der Baum hatte für die Region eine besondere Bedeutung. Manche haben hier an Silvester auf das neue Jahr angestossen, andere sind hergekommen, um zu beten oder einfach um Energie zu tanken. «La Panera», haben sie den Baum genannt. «Wenn man zur Baumkrone hochschaute, sahen die dicken Äste aus wie ein Brotgestell, was auf Romanisch eben La Panera heisst», erklärt Carmelia Maissen.
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«La Panera», die Fichte mit eigenem Wikipedia-Eintrag wurde heute nicht nur fleissig fotografiert, sondern auch fest gedrückt, umarmt und mit zwei Gedichten geehrt. Dann setzte der jüngste Forstarbeiter der Region die Motorsäge an. Kurz darauf krachte die höchste Fichte der Schweiz laut donnernd in den Schnee.