Arbeitslosenzahlen: SGB fordert Massnahmen des Bundesrats
Heute erschienen die SECO-Zahlen zur Arbeitslosigkeit im Juli. Laut Daniel Lampart, Chef-Ökonom beim SGB, hat sich die Lage nicht verbessert.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Beginn der Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen.
- Auch im Juli ist gemäss den neuen Zahlen des SECO die Situation nicht besser.
- In der Schweiz sind fast 250'000 Personen arbeitslos.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat heute die Zahlen zum schweizerischen Arbeitsmarkt veröffentlicht. Die Arbeitslosenquote verharrte im Juli bei 3,2 Prozent. Daniel Lampart, Chef-Ökonom beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB), gibt sich aber nicht optimistisch.
Gewerkschaftsbund: Lage «beunruhigend»
Letzten Monat erlebte die Jugendarbeitslosigkeit einen Anstieg von 3,3 Prozent. Im Vergleich zu letztem Jahr sind das 65,3 Prozent mehr. Gemäss Lampart sind 15- bis 24-jährige besonders betroffen, weil sie am häufigsten stellensuchend sind. Etwa nach Auslandsaufenthalten oder Ausbildungen. Und da Unternehmen weniger Personal einstellen, sei es für sie schwieriger, Arbeit zu finden.
Daniel Lampart stuft die Wirtschaftslage als «nach wie vor beunruhigend» ein. Tatsächlich planen Unternehmen Stellen abzubauen. Dies zeigen Umfragen, unter anderem von der ETH. Daher habe der SGB Gegenmassnahmen vorgeschlagen.
Der Gewerkschaftsbund will die Kaufkraftschwäche korrigiert sehen. Zum Beispiel durch eine Ausschüttung der überschüssigen Krankenkassenreserven. Eine andere Option wäre, die «Kurzarbeitsentschädigung für Geringverdienende auf 100 Prozent des Lohnes» zu erhöhen, so Lampart.
Aussteuerungen drohen
Laut dem SECO schöpften im Mai 2020 insgesamt 62 Personen ihre Arbeitslosenentschädigung aus. Hier drohten Anstiege, sagt Lampart. Deswegen fordert der SGB eine Verlängerung der Bezugsdauer.
Der Gewerkschaftsbund fordert den Bundesrat dazu auf, am Mittwoch Beschlüsse zu fassen. Übermorgen findet die erste Bundesratssitzung seit dem 1. Juli statt.