Börsen in Asien sowie Ölpreis sacken erneut deutlich ab
Die Sorgen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben am Donnerstag in Asien die Börsenkurse weiter deutlich absacken lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Enttäuschung an den Märkten über Trumps Massnahmen gegen Corona-Krise.
In Tokio sank der Leitindex Nikkei am Vormittag um 5,17 Prozent auf 18.412,24 Punkte. Der breiter angelegte Topix-Index sank um 4,78 Prozent auf 1318,96 Punkte. In Hongkong verlor der Hang-Seng-Index fast drei Prozent. Auch der Ölpreis rutschte erneut stark ab.
Direkter Auslöser der starken Kursverluste waren die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump zur Bekämpfung der Corona-Krise. Trump hatte am Mittwochabend (Ortszeit) unter anderem ein 30-tägiges Einreiseverbot für Menschen aus Europa verkündet. Dies bedeute, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten weiter abnehmen würden, sagte der Analyst Stephen Innes von AxiCorp.
Enttäuscht reagierten die Analysten auch auf Trumps Pläne zur Eindämmung der wirtschaftlichen Effekte der Pandemie. Der US-Präsident hatte lediglich einen Appell an den US-Kongress reduziert, die Einkommensteuer zu senken. Auch kündigte er an, dass die Fristen für Steuerzahlungen für bestimmte Unternehmen und Gruppen von Bürgern verlängert werden sollten.
Der Ölpreis sackte im elektronischen Handel am frühen Donnerstag um mehr als sechs Prozent ab. Der Preis für das Barrel der Nordseesorte Brent sank um 6,04 Prozent auf 33,63 Dollar (29,70 Euro), der Preis für die US-Referenzsorte WTI um 6,28 Prozent auf 30,91 Dollar.
Der Ölpreis sowie die weltweiten Börsenkurse hatten zu Wochenbeginn die dramatischsten Einbrüche seit vielen Jahren erlebt, so dass von einem «schwarzen Montag» die Rede war. Der Absturz des Ölpreises wurde durch einen Preiskrieg zwischen den grössten Ölförderstaaten Russland und Saudi-Arabien ausgelöst.
Nachdem der Ölpreis seit dem Absturz am Montag dann zwischenzeitlich wieder zugelegt hatte, löste eine erneute Verschärfung des Konflikts zwischen Saudi-Arabien und Russland bereits am Mittwoch einen neuen Preisrückgang aus. Der Staatskonzern Saudi Aramco hatte in einem neuen Eskalationsschritt eine Produktionserhöhung angekündigt, kurz darauf folgte der verbündete Adnoc-Konzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.