Detailhändler drehen weiter an Masken-Preisspirale

Immer mehr Kantone sprechen sich für eine Maskenpflicht aus. Mittlerweile sind die Preise gesunken – allerdings immer noch höher als vor der Pandemie.

Coronavirus: Der öffentliche Verkehr ist einer der wenigen Orte, wo noch immer eine Maske getragen werden muss. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Preise für Hygienemasken sind in den letzten Monaten gesunken.
  • Trotz höherer Nachfrage erwarten die Detailhändler bald keinen Masken-Engpass.

Masken, Masken, Masken: Wenn Kantone diese Tage ihre Corona-Massnahmen verschärfen, gehört eine erweiterte Maskenpflicht fast immer dazu. Die Nachfrage dürfte in der nächsten Zeit wohl weiter zunehmen.

Das haben die Discounter erkannt. Aldi und Lidl versuchen diese Tage mit Masken-Aktionen die Kundschaft in die Filialen zu locken. Beide haben den Preis für ein 50er-Pack Einwegmasken bis Samstag auf 7,95 Franken gesenkt. Ein Rabatt von 50 Prozent.

Eine Person mit Coronaivurs-Masken. (Symbolbild) - Keystone

Damit sind die Masken bei den deutschen Discountern deutlich billiger als bei der Konkurrenz. Denner verkauft die 50er-Packung aktuell für 15,90 Franken. Ob bald eine Aktion geplant ist, will Sprecherin Grazia Grassi nicht sagen.

Bei Konzernmutter Migros kosten die Masken auch 15,90 Franken, ebenfalls bei Konkurrentin Coop. Etwas teurer sind die Masken bei Manor. Das 50er-Pack kostet aktuell 26,90 Franken, allerdings hat die Warenhauskette auch andere, günstigere Varianten im Angebot.

Nur kleine Marge

Zählt sich das Masken-Business für die Detailhändler aus? Den grossen Reibach mache man mit den Masken nicht, sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter. «Das war auch nicht das Ziel. Es geht primär darum, in dieser aussergewöhnlichen Zeit der Pandemie, eine breite Bevölkerungsschicht mit Masken zu versorgen.»

Ähnlich klingt es bei Manor. Sprecher Andreas Richter erklärt: «Die Marge ist extrem klein und teilweise sogar negativ aufgrund vorgängig bezahlter Einkaufspreise.»

Mittlerweile gilt auch auf den Perrons eine Maskenpflicht. - Keystone

Die Pandemie hat die Masken deutlich verteuert, auch im Einkauf. Noch im Sommer waren 35 Franken Endkundenpreis pro 50er-Packung Normalität. Auch wenn die Preise mittlerweile gesunken sind: Nach wie vor liegt das Niveau höher als zu Jahresbeginn. Wie «Espresso» jüngst berichtete, kostete damals ein 50er-Pack teilweise weniger als fünf Franken.

Einen Masken-Engpass müssen Schweizer trotz strengeren Vorschriften und höherer Nachfrage nicht befürchten. Alle von Nau.ch befragten Detailhändler geben an, dass genügend Einwegmasken an Lager seien.

Update 21.10.20: Mittlerweile sind die Preise weiter gesunken. Coop verkauft seit heute das 50er-Pack Typ 2 Einwegmasken für 9,90 Franken. Gleich viel kosten die Masken bei Discounter Aldi.