DIHK fürchtet Beschädigung durch Rechtsextremismus

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag fürchtet eine Beschädigung des Standorts Deutschland durch den Rechtsextremismus.

Demonstranten der rechten Szene zünden in Chemnitz (D) Pyrotechnik und schwenken Deutschlandfahnen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch Chemnitz hat das deutsche Ansehen weltweit stark gelitten.
  • Laut der DIHK ist aber auch die deutsche Wirtschaft bedroht.

Durch den Rechtsextremismus in Deutschland sei nicht nur das Ansehen in der Welt, sondern auch das deutsche Wirtschaftsmodell, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Achim Dercks der «Heilbronner Stimme» von heute Montag. Dieses lebe sowohl von der Anerkennung der Produkte «Made in Germany» als auch vom Vertrauen in die politische Stabilität und die Werte der sozialen Marktwirtschaft.

«Die deutsche Wirtschaft lebt diese Weltoffenheit in ihren Betrieben selbst auf vielfältige Weise vor», sagte Dercks. Insbesondere die Ereignisse von Chemnitz könnten schwerwiegende Folgen haben: «Bilder haben immer eine starke Wirkung. Sie können mögliche Fachkräfte abschrecken, die aus aller Welt ansonsten zu uns kommen wollen.» Auch deshalb setze sich die Wirtschaft dafür ein, dass die Grundprinzipien von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit von allen geachtet würden.

1800 deutsche Firmen bei Integrationsnetzwerk

Nach Angaben von Dercks sind inzwischen rund 1800 Unternehmen im bundesweiten Netzwerk «Unternehmen integrieren Flüchtlinge». «Die steigenden Zahlen bei der Beschäftigung von Geflüchteten ebenso wie die wachsende Zahl von Azubis zeigen, dass sich dieses Engagement der Unternehmen fortsetzt», sagte er.

In Chemnitz war Ende August ein junger Mann erstochen worden. Die Tatverdächtigen stammen mutmasslich aus Syrien und dem Irak. Das Tötungsdelikt zog zahlreiche Demonstrationen auch rechter Gruppen in der Stadt nach sich, die teilweise in Gewalttätigkeiten mündeten.