Dudenhöffer: «Opel zieht den schwarzen Peter» bei Fusion von PSA und FiatChrysler

Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer warnt mit Blick auf die Fusionspläne der französischen PSA-Gruppe und des US-italienischen Autoherstellers Fiat Chrysler vor negativen Folgen für Opel.

Opel-Stammwerk in Rüsselsheim - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Autoexperte fürchtet weiteren Stellenabbau.

«Beide Seiten wollen die Fusion, für beide hat sie Vorteile. Aber Opel zieht den schwarzen Peter», sagte Dudenhöffer am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Nach einem möglichen Zusammenschluss müsse «einiges an Überkapazitäten» abgebaut werden - womöglich beim deutschen Autobauer.

Weder in Frankreich noch in Italien seien demnach bedeutende Stellenstreichungen wahrscheinlich. Ob PSA und Fiat Chrysler dagegen beispielsweise das Rüsselsheimer Opel-Entwicklungszentrum weiter betreiben wollen, hält der Autoexperte für fraglich. Zum derzeitigen Sanierungsplan bei Opel gehört unter anderem ein Abbau von 2000 der 6400 Stellen im Entwicklungszentrum, der französische Ingenieursdienstleister Segula übernahm bereits Teile der Entwicklungsarbeit in Rüsselsheim.

Für den Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen steht fest: Eine Fusion «wird an Opel nicht spurlos vorbeigehen». Der krisengeschüttelte Autobauer, der seit 2017 zur PSA-Gruppe gehört, sei in der Vergangenheit «immer der grosse Verlierer» gewesen - sowohl unter dem früheren Eigentümer General Motors als auch nach der französischen Übernahme.

Arbeitnehmervertreter seien vermutlich «gerade so verzweifelt, dass sie erstmal gar nichts mehr sagen», sagte Dudenhöffer. Sowohl die Gewerkschaft IG Metall in Hessen als auch der Opel-Betriebsrat wollten sich am Mittwoch nicht zu den Fusionsplänen der Opel-Mutter PSA äussern.