EZB dämpft Spekulation auf straffere Linie nach Draghi-Aussagen

Peter Praet, EZB-Chefvolkswirt, verneint Gerüchte über eine straffere Geldpolitik seiner Firma. Er spricht zudem von einer Zunahme des Preisdrucks.

Die Lichter in den Büros der Europäischen Zentralbank (EZB) leuchten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EZB wird seine Geldpolitik vermutlich nicht straffer machen,
  • Lohnsteigerungen und Preisdruck beeinflussen aktuell die Inflation.

EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hat Spekulationen auf eine straffere Geldpolitik der EZB gedämpft, die nach Äusserungen von Zentralbankpräsident Mario Draghi aufgekommen waren. Praet sagte am Dienstag auf einer Konferenz in London, in der Rede des Italieners vom Vortag sei «nichts Neues» zu finden gewesen. Lohnsteigerungen würden sich erst innerhalb von Monaten auf die Inflation auswirken. Der Euro bröckelt nach den Aussagen Praets etwas ab.

Draghi hatte bei seiner Anhörung vor dem Europäischen Parlament am Montag auf eine «relativ starke» Zunahme des Preisdrucks hingewiesen. Hiermit befeuerte er laut Analysten Markterwartungen, dass sich die EZB auf eine raschere Straffung ihrer Geldpolitik vorbereiten könnte. Draghi hatte im Parlament die gängige Sprachregelung der EZB wiederholt, wonach der Leitzins «über den Sommer» 2019 hinaus auf dem aktuellen Niveau von null Prozent bleiben werde.