Fusion

Helvetia Baloise Holding AG: Das bringt die Mega-Fusion

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Basel,

Die Versicherer Helvetia und Baloise haben mitgeteilt, zu fusionieren. Die Helvetia Baloise Holding AG wäre die zweitgrösste Versicherungsgruppe des Landes.

Helvetia Baloise Gebäude
Die Versicherer Helvetia und Baloise fusionieren zur Helvetia Baloise Holding AG. - Helvetia/Damian Poffet

Der Zusammenschluss der Versicherer Helvetia und Baloise steht für einen historischen Schritt im Schweizer Finanzsektor. Die Fusion der beiden Traditionsunternehmen soll einen neuen Versicherungsriesen schaffen.

Am Dienstagmorgen gaben beide Unternehmen die Fusion offiziell bekannt. Der neue Konzern wird unter dem Namen Helvetia Baloise Holding AG auftreten.

Fusion auf Augenhöhe

Der Zusammenschluss erfolgt als sogenannter «Merger of Equals». Das bedeutet, dass beide Partner auf Augenhöhe fusionieren.

Helvetia Baloise Hauptsitz
Durch die Fusion würde mit der Helvetia Baloise der zweitgrösste Versicherer des Landes entstehen. (Archivbild) - Keystone

Mit einem gemeinsamen Marktanteil von rund 20 Prozent wird so die zweitgrösste Versicherungsgruppe der Schweiz entstehen. Auch als Arbeitgeber setzt die Helvetia Baloise Holding laut «Muula» mit über 22'000 Mitarbeitenden neue Massstäbe.

Hohe Ansprüche

Hauptgrund für die Fusion ist der Wunsch nach einer stärkeren Position in Europa. Die Unternehmen wollen gemeinsam zu den zehn grössten Versicherern Europas aufsteigen, wie Helvetia-CEO Fabian Rupprecht gegenüber dem SRF erklärt.

Rupprecht Helvetia Baloise
Helvetia-CEO Rupprecht sieht positive in die Zukunft der Helvetia Baloise Holding. - Helvetia

Die kulturelle Nähe und die ähnliche strategische Ausrichtung gelten als Basis für eine reibungslose Integration. Die Unternehmen betonen, dass sie gemeinsam ein neues Kapitel mit profitablen Wachstumschancen aufschlagen wollen.

Das kombinierte Geschäftsvolumen beläuft sich laut SRF auf rund 20 Milliarden Franken. Die Aktivitäten verteilen sich auf acht Länder, darunter Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien.

Synergien und wirtschaftliche Effekte

Die Fusion verspricht jährliche Synergien von etwa 350 Millionen Franken vor Steuern. Diese sollen bis spätestens 2028 zu 80 Prozent realisiert werden, wie «Muula» darlegt.

Die Integrationskosten werden auf 500 bis 600 Millionen Franken geschätzt. Die Unternehmen rechnen damit, dass die Dividendenfähigkeit bis 2029 um 20 Prozent steigt, wie «cash.ch» meldet.

Glaubst du, dass die Fusion der Versicherer Helvetia und Baloise den Markt dauerhaft verändern wird?

Das neue Unternehmen wird an der SIX Swiss Exchange unter dem Symbol «HBAN» gehandelt. Das Umtauschverhältnis beträgt gemäss dem Portal «vermoegenszentrum.ch» 1,0119 Helvetia-Aktien pro Baloise-Aktie.

Analysten und Aktionären reagieren positiv

Die Börse reagierte nach der Ankündigung mit Kursgewinnen bei beiden Unternehmen. Helvetia legte um 2,48 Prozent auf 185,60 Franken zu, Baloise um 3,66 Prozent auf 192 Franken, wie «cash.ch» berichtet.

Die Zürcher Kantonalbank sieht demnach in der Fusion einen wichtigen Schritt für den Wettbewerb. Analysten zeigen sich überwiegend vorsichtig optimistisch.

Vontobel hebt hervor, dass der Erfolg der Fusion auch von kulturellen Faktoren abhängt. Die grösste Helvetia-Aktionärin, die Patria Genossenschaft, unterstützt die Transaktion, so «cash.ch».

Struktur der neuen Helvetia Baloise Holding AG

Die neue Helvetia Baloise Holding AG soll von einem 14-köpfigen Verwaltungsrat geführt werden. Die Hälfte der Mitglieder stamme von Helvetia, die andere von Baloise.

Thomas von Planta, bisher Präsident des Baloise-Verwaltungsrats, übernehme laut «Muula» den Vorsitz. CEO werde Fabian Rupprecht, der bisherige Helvetia-Chef.

Helvetia Baloise
Auch der bisherige Hauptsitz der Helvetia soll ein wichtiger Standort für die Helvetia Baloise Holding AG bleiben. - Helvetia/Damian Poffet

Der Hauptsitz der neuen Gesellschaft wird Basel sein. St. Gallen bleibe laut SRF jedoch ein zentraler Standort.

Vollzug für 2025 geplant

Die Fusion ist noch von der Zustimmung der Aktionäre abhängig. Der Vollzug ist für das vierte Quartal 2025 geplant.

Experten verweisen auf die Integrationskosten und die Bedeutung der Unternehmenskultur. Die Unternehmen setzen auf ihre strategische Nähe und gemeinsame Werte, wie das SRF erklärt.

Dass bei der Fusion Arbeitsplätze verloren gehen, ist klar. Eine Anzahl wurde noch nicht bekanntgegeben.

Kommentare

User #1914 (nicht angemeldet)

Wenn das mal gut geht. Der Grössenwahn von Firmen birgt auch beträchtliche Risiken wie wir aus der Vergangenheit wissen. Und für die Synergieeffekte werden viele mit ihrem Arbeitsplatz bezahlen.

User #1525 (nicht angemeldet)

Und wird die neue Firma dann "Helloise" heissen?

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