Immobilienmarkt zeigt laut Studie erste Reaktion auf Zinswende

Neue Daten zeigen erstmals eine Reaktion des Schweizer Immobilienmarkts auf die Zinswende.

In der Stadt Zürich gilt Wohneigentum mittlerweile als «Luxusgut» und «Statussymbol». - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Immobilienmarkt reagiert im vierten Quartal erstmals auf die Zinswende.
  • Bei Einfamilienhäusern bleibe die Nachfrage robust – sie bleiben daher auch teurer.
  • Experten rechnen mit baldigen ersten Preiskorrekturen.

Am Schweizer Immobilienmarkt gibt es erste Anzeichen für eine Reaktion auf die Zinswende. In den Daten zum vierten Quartal zeigt sich dieser Trend zwar noch nicht. Aktuelle Daten legen aber wohl erste Preiskorrekturen nahe.

Es sei gerade in den letzten Wochen bei Mehrfamilienhäusern eine rückläufige Zahlungsbereitschaft zu erkennen. Das schrieb das Immobilienberatungsunternehmen IAZI in einer Studie vom Donnerstagabend. Damit sei der Zenit in diesem Segment wohl überschritten. In geringem Mass treffe dies auch auf den Handel mit Stockwerkeigentum zu.

Nachfrage bei Einfamilienhäusern robust

Bei Einfamilienhäusern bleibe die Nachfrage indes weiter robust. Man müsse wohl für ein eigenes Haus auch in den kommenden Quartalen erneut tiefer in die Tasche greifen.

Der Markt reagiere derzeit auf die höheren Zinsen, erklärte IAZI: «Insofern entspricht die zu erwartende Preiskorrektur bei Mehrfamilienhäusern keinem Crash, sondern einer Rückkehr zum Normalzustand», schrieb IAZI-Chef Donato Scognamiglio.

Für die begehrten Renditeobjekte sei in den Zeiten negativer Zinsen fast jeder Preis bezahlt worden. Nun mit positiven Leitzinsen müssten sich Immobilien wieder vermehrt gegen andere Anlagemöglichkeiten behaupten, erklärte IAZI.

Real Estate Index steigt weiter

Der SWX IAZI Private Real Estate Index zeigte für das vierte Quartal noch unbeeindruckt nach oben. Er stieg für Wohneigentum um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zu diesem Preisanstieg hätten sowohl die Einfamilienhäuser als auch die Eigentumswohnungen in etwa gleichem Ausmass beigetragen. Über das gesamte Jahr 2022 hinweg wurden für Eigenheime insgesamt 5,0 Prozent höhere Preise bezahlt.

Das gleiche Bild zeigt der Index für die Preisentwicklung von Mehrfamilienhäusern. Hier legten die Preise im vierten Quartal um 1,7 Prozent gegenüber dem dritten Quartal zu. Auf Jahressicht lag der Zuwachs bei 5,6 Prozent.