In Zug und St. Gallen sind E-Autos am beliebtesten
In der Stadt Zug kurven überdurchschnittlich viele E-Autos umher. Eine höhere Akzeptanz haben die Stromer allerdings auf dem Land.
Das Wichtigste in Kürze
- 2,2 Prozent der in der Stadt Zug zugelassenen Autos sind Stromer.
- Förderungsprogramme führen nicht immer zu einem Absatz-Boom.
- Bald dürften E-Autos ohne Subventionen günstiger als Benziner sein.
Das Elektroauto gewinnt an Akzeptanz, die Verkaufszahlen legen kontinuierlich zu. Aktuell machen Stromer rund neun Prozent der Neuwagenverkäufe aus.
Anders sieht das Bild aus, wenn man die aktuelle Schweizer Fahrzeugflotte anschaut. Gemäss dem Bundesamt für Statistik fahren (Ende 2020) mit 43'400 Stück nur 0,7 Prozent aller zugelassenen Pkw elektrisch.
Natürlich gibt es nach Region Unterschiede. Nau.ch hat darum die 30 grössten Schweizer Gemeinden untersucht.
Grundlage dafür sind neue Zahlen (Ende Mai 2021) des Energie-Reporters. Diese Datenbank wurde vom Bundesamt für Energie, dem WWF und der Softwarefirma Geoimpact entwickelt.
Zug ist an der Spitze
Insgesamt liegt die Quote in den Städten über dem Schweiz-Schnitt. Schlusslicht ist La Chaux-de-Fonds NE. Trotz Steuervorteilen im Kanton Neuenburg machen E-Autos nur 0,6 Prozent der Pkw in der Uhrenstadt aus.
Der Grossteil der untersuchten Gemeinden hat einen überdurchschnittlichen Elektroauto-Anteil. An der Spitze ist die Stadt Zug mit einem Anteil von 2,2 Prozent – obwohl es keine Förderprogramme gibt.
Mit 2,1 Prozent E-Auto-Quote geht der zweite Platz an St. Gallen. Hier profitieren Einwohner von grosszügiger Unterstützung durch die Stadt. Die Förderbeiträge beim Kauf eines Stromers liegen zwischen 4500 und 5000 Franken.
Keine grosse Förderung in Zürich
Ebenfalls am vorderen Ende der Rangliste befinden sich Zürich (1,9 Prozent), Dübendorf ZH (1,6 Prozent) und Winterthur ZH (1,6 Prozent). Ein kantonales Förderprogramm gibt es nicht, die Stadt Zürich beteiligt sich allerdings an der Installation von Heim-Ladestationen.
Der Vergleich zeigt, dass Förderprogramme die Nachfrage nicht zwingend in die Höhe schiessen lassen. In Lugano machen E-Autos 1,1 Prozent der Flotte aus. Damit befindet sich die grösste Tessiner Stadt im Mittelfeld, obwohl Kanton und Hersteller gemeinsam 4000 Franken Fördergelder sprechen.
Anders sieht es aus, wenn kleinere Gemeinden berücksichtigt werden. In Zermatt VS fahren 7,5 Prozent der Bevölkerung einen Stromer, in Bettwil AG 5,1 Prozent. Spitzenreiter ist Saas-Fee VS. In der 1500-Seelen-Gemeinde fährt knapp jeder zehnte Einwohner ein E-Auto.
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Der Verband Swiss eMobility fordert denn auch keine Kaufprämie, wie diese etwa in Deutschland existiert. Auch weil bald schon die E-Autos günstiger sein dürften als Verbrenner.
Gemäss einer Studie der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment (T&E) soll dies bereits 2026 der Fall sein. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Einerseits sinken die Batteriekosten, andererseits wird die Produktion effizienter. Bis 2030 dürfte der Preis einer Batterie gegenüber 2020 um 58 Prozent fallen.