Inflation in der Türkei im Dezember auf 20-Jahres-Hoch
Wegen des Verfalls der Landeswährung, der Lira, ist die Inflation in der Türkei auf einem Höchststand. Präsident Erdogan will aber die Zinsen weiter senken.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Dezember hat die Inflation in der Türkei ein neues 20-Jahres-Hoch erreicht.
- Grund dafür ist der Verfall der Landeswährung Lira.
- Die Verbraucherpreise sind im Vorjahresvergleich um 36,08 Prozent gestiegen.
In der Türkei hat die Inflation im vergangenen Monat ein 20-Jahres-Hoch erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 36,08 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das türkische Statistikamt am Montag mitteilte. Im November hatte die Teuerung bei 21,31 Prozent gelegen.
Hauptgrund für die hohe Inflation ist der Verfall der Landeswährung Lira, der durch die Geldpolitik der Zentralbank begünstigt wird. Sie senkte den Leitzins im Dezember weiter ab, von 15 auf 14 Prozent. Sie folgt damit dem Kurs von Präsident Recep Tayyip Erdogan, der ein entschiedener Gegner hoher Zinsen ist.
Der türkische Staatschef möchte über niedrige Zinsen Kredite und Investitionen ankurbeln. 2023 stehen Präsidentschaftswahlen an.
Nach herrschender Ökonomenlehre sind die Leitzinsen ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die hohe Inflation: Zentralbanken erhöhen in diesem Fall in der Regel den Leitzins, um die Geldmenge im Umlauf zu senken.