Klimaschutz: Bankierchef Gasser will keine CO2-Investments mehr
Banken sollen langfristig keine CO2-lastigen mehr Firmen unterstützen. Der Chef der Bankiervereinigung stellt sich hinter das Anliegen der Klimaschutzbewegung.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Banken sollen keine CO2-lastigen Firmen mehr unterstützen.
- Das fordert der Geschäftsführer der Schweizerischen Bankiervereinigung, Jörg Gasser.
- Die Banken müssten ihr Geschäftsmodell entsprechend ändern, so Gasser.
Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) will zukünftig mehr für das Klima tun. Mittel- bis langfristig sollen Banken keine Geschäfte mehr mit CO2-lastigen Firmen machen, sagt Jörg Gasser am Montag zu den Tamedia-Zeitungen. Der Geschäftsführer ist der Meinung «Unternehmen mit einem CO2-lastigen Geschäftsmodell haben keine Zukunft mehr.»
Lenkungsausgaben sollen den Ausstoss von CO2 verteuern. «Wenn wir marktwirtschaftliche Instrumente einsetzen wollen, um den CO2-Ausstoss zu verringern, braucht es Lenkungsabgaben.» Der Bundesrat prüfe dies momentan. Die Finanzbranche solle aber nicht allein gegen den Klimawandel ankämpfen.
Nicht von heute auf morgen
Diese Aufgabe sieht er als gesamtwirtschaftliches Problem. Er wolle auch nicht von heute auf morgen aufhören, CO2-Schleudern zu unterstützen. Das könnte schlechte Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben. «Es geht darum, einer CO2-lastigen Industrie beim Ausstieg zu helfen», sagte Gasser.
Auch die Negativzinsen der Schweizer Nationalbank sieht der Geschäftsführer der SBVg kritisch. «Eine geringfügige Anpassung bei den Negativzinsen erscheint uns möglich, ohne grossen Folgen für den Frankenkurs.» Er fordert auch eine Entlastung der Wirtschaft. «Die Politik muss sich bewusst werden, dass die Negativzinsen eine Belastung darstellen.»