Kühne+Nagel schlägt sich gut in der Coronakrise
Kühne+Nagel hat im Coronajahr 2020 einigen Gegenwind gespürt. Der Logistikdienstleister hat zwar in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Erholung der Geschäfte erfahren - der Rückstand auf 2019 konnte wieder aufgeholt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Konkret sank der Nettoumsatz im Berichtsjahr um 3,4 Prozent auf 20,4 Milliarden Franken, wie Kühne+Nagel am Mittwoch mitteilte.
Im vierten Quartal kletterte der gar um 5,5 Prozent. Im ersten Semester hatte sich das Minus noch auf 7,5 Prozent belaufen.
Aussagekräftiger als der Umsatz ist der sogenannte Rohertrag. Mit dieser Zahl wird ausgedrückt, wie viel Geld bei Kühne+Nagel bleibt, nachdem die oft schwankenden Frachttarife der Reeder und Fluggesellschaften beglichen wurden. Dieser Rohertrag sank 2020 um 6,3 Prozent auf 7,48 Milliarden Franken.
Wie sich an der Gewinnzahlen ablesen lässt, hat Kühne+Nagel die Kosten im Laufe des Jahres gut in den Griff bekommen. In der Folge stieg der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 0,8 Prozent auf 1,07 Milliarden Franken.
Am Ende der Erfolgsrechnung sank der Reingewinn «nur» um 1,4 Prozent auf 789 Millionen Franken. Dabei spielte allerdings ein positiver Einmaleffekt von 63 Millionen eine gewichtige Rolle.
Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer Dividende von 4,50 Franken je Aktie vor, nach 4,00 Franken im Vorjahr. Etwas mehr als die Hälfte des Gesamtbetrags geht an den Firmengründer und Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne.
Punkto Ausblick gibt sich das Unternehmen wie meistens bedeckt. Für das Geschäftsjahr 2021 sei der Verwaltungsrat zuversichtlich, hiess es im Communiqué.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Restrukturierung der Kontraktlogistik sei das Unternehmen für eine positive Entwicklung gerüstet. Und die vor wenigen Tagen angekündigte Übernahme von Apex Logistics in China ist laut VR-Präsident Jörg Wolle «ein bedeutender Meilenstein».