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Laut Bahn geringe Streikbeteiligung ausserhalb des Zugpersonals

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Deutschland,

Neben dem Zugpersonal hatte die Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) im laufenden Bahnstreik auch Angestellte aus anderen Beschäftigungsgruppen zum Streik aufgerufen - offenbar beteiligten sich jedoch nur wenige dieser Mitarbeiter am Arbeitskampf.

ICE im Münchner Hauptbahnhof
ICE im Münchner Hauptbahnhof - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • GDL hatte neben Lokführern auch andere Bahn-Angestellte zum Streik aufgerufen.

In den Bereichen Netz, Instandhaltung und an den Bahnhöfen seien «keine nennenswerten Arbeitsniederlegungen zu verzeichnen», erklärte die Deutsche Bahn am Montag. Die dritte Streikwelle der GDL läuft seit dem ersten September und soll bis Dienstagmorgen um 2 Uhr dauern.

Nach Angaben der Bahn beteiligten sich bisher knapp 7500 Lokführerinnen und Lokführer an der dritten Streikwelle, insgesamt beschäftigt die Deutsche Bahn rund 19.700 Lokführer. Von den rund 48.000 Mitarbeitenden der DB Netz waren seit Streikbeginn insgesamt 62 Stellwerker in den Streik getreten, in der Instandhaltung streikten 40 von über 24.000 Angestellten. In den Personenbahnhöfen legten laut Bahn 22 von rund 7200 Mitarbeitenden die Arbeit nieder.

Der voraussichtlich letzte volle Tag der dritten Streikrunde war nach Unternehmensangaben «stabil» angelaufen. Wie die DB mitteilte, sei auch am Montag im Fernverkehr ein Ersatzfahrplan mit 30 Prozent des regulären Verkehrs geplant. Im Regional- und S-Bahnverkehr seien weiterhin rund 40 Prozent der Züge unterwegs - mit starken regionalen Unterschieden.

GDL-Chef Claus Weselsky lehnte am Montag im ZDF-«Morgenmagazin» weitere Verhandlungen mit der DB ab, sollte diese kein «verhandlungsfähiges Angebot» vorlegen. Das Unternehmen habe versucht, die Gewerkschaft in ihrer Koalitionsfreiheit einzuschränken. Dies sei jedoch «nichts, was man verhandelt», sagte Weselsky weiter.

Zwar habe die Bahn Gehaltserhöhungen von insgesamt 3,2 Prozent angeboten, jedoch auch versucht, die Mitgliedschaft der GDL auf bestimmte Berufsgruppen zu begrenzen, kritisierte Weselsky. Es gebe nichts zu verhandeln, «wenn die Bahn uns dauerhaft beschränkt auf Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, und damit verhindert, dass wir die Mehrheit im jeweiligen Betrieb tatsächlich auch erreichen können».

Der Leiter des Arbeitsbereichs Tarifpolitik und Arbeitsbeziehungen am Institut der deutschen Wirtschaft, Hagen Lesch, sieht noch einen weiten Weg bis zu einer möglichen Einigung der Tarifparteien. Die GDL weite ihren Vertretungsanspruch «Schritt für Schritt aus und scheut dabei keine Eskalation», erklärte Lesch. Voraussetzung für eine Einigung sei jedoch, «dass vertraulich miteinander umgegangen wird und der Kampf um die öffentliche Wahrnehmung und das Verständnis der Öffentlichkeit endet». Beide Seiten müssten ausserdem bereit sein, Kompromisse einzugehen.

In dem Konflikt zwischen Bahn und GDL spielt auch das Tarifeinheitsgesetz eine Rolle. Wenn in einem Betrieb mehrere Gewerkschaften für die gleichen Berufsgruppen Tarifverträge aushandeln, gilt seit Jahresbeginn nur noch der Tarifvertrag jener Gewerkschaft, die in dem Betrieb die meisten Mitglieder hat. Die GDL konkurriert dabei mit der deutlich grösseren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Diese hatte sich bereits im September mit der Bahn geeinigt.

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