Oerlikon: Weniger Umsatz und Bestellungen im dritten Quartal
Der Industriekonzern Oerlikon senkt die Umsatz-Prognose für das Gesamtjahr, trotz schwierigem dritten Quartal.
Der Industriekonzern Oerlikon hatte auch im dritten Quartal mit einem schwierigen Umfeld zu kämpfen. Sowohl der Umsatz als auch der Auftragseingang waren rückläufig. Die Umsatz-Prognose für das Gesamtjahr wird gesenkt, diejenige für die Marge hingegen erhöht.
Der Umsatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,9 Prozent auf 538 Millionen Franken. Währungsbereinigt ergab sich ein organischer Rückgang von 5,2 Prozent, wie das in der Oberflächentechnik und im Chemiefaser-Maschinenbau tätige Unternehmen am Montag mitteilte.
Die grössere Oberflächensparte Surface Solutions verzeichnete ein organisches Minus beim Umsatz von 1,4 Prozent auf 356 Millionen Franken. Die auf den Textilmarkt ausgerichtete kleinere Sparte Polymer Processing Solutions, von der sich Oerlikon bekanntlich trennen will, büsste gut 10 Prozent an Umsatz ein und wies einen Wert von 224 Millionen aus.
Der Auftragseingang auf Konzernebene lag mit 538 Millionen Franken um gut 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang sei auf eine vorübergehende Abschwächung der Endmärkte bei Surface Solutions zurückzuführen, so Oerlikon. Die Aufträge der Division Polymer Processing hätten sich im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr weiter stabilisiert.
Der Rückgang beim Umsatz belastete auch den Gewinn. Der operative Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 um 7,3 Prozent auf 98 Millionen Franken. Die entsprechende Marge wurde hingegen mit 16,9 Prozent knapp gehalten.
Gewinnerwartung übertroffen trotz Umsatzrückgang
Dank starkem Fokus auf die Umsetzungsqualität in schwierigen Endmärkten sei eine robuste Profitabilität erzielt worden, lässt sich denn auch Executive Chairman Michael Süss in der Mitteilung zitieren.
Mit den Ergebnissen hat Oerlikon die Erwartungen der Analysten auf Stufe Umsatz und Bestellungseingang verfehlt, der operative Gewinn und die Marge fielen hingegen besser aus als prognostiziert.
Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr werden angepasst. Neu wird mit einem organischen Rückgang des Umsatzes im hohen einstelligen bis im tiefen zweistelligen Prozentbereich gerechnet, womit das Unternehmen hier etwas defensiver wird. Die Prognose für die EBITDA-Marge wird hingegen auf rund 16 Prozent (bisher 15,5-16,0%) erhöht.
Mit der geplanten Abspaltung des Chemiefasergeschäfts (Division Polymer Processing Solutions) sieht sich Oerlikon auf gutem Weg. «Die Umsetzung unserer Pure-Play-Strategie verläuft planmässig», so Michael Süss.
Es seien Massnahmen eingeleitet worden, um die Organisation des Hauptsitzes mit jener von Surface Solutions zusammenzulegen, was ab Januar 2025 in Kraft treten soll. Im Zuge der Vorbereitungen würden daher die Support-Funktionen am Hauptsitz reduziert. Die Division Polymer Processing werde zudem als eigenständige Organisation aufgestellt, womit die Voraussetzung für eine spätere Abspaltung gegeben sei.
Weiterhin würden für die Abspaltung verschiedene Optionen geprüft, mit dem Ziel, für alle Beteiligten den grösstmöglichen Nutzen zu erzielen.