Plastik: WWF nimmt die Banken in die Verantwortung
Banken pumpen vermehrt Kapital in nachhaltige Firmen und Umwelt-Forschung. Denn hier lockt plötzlich Rendite. Den WWF freut der Kampf gegen Plastik.
Das Wichtigste in Kürze
- Banken haben nachhaltige Anlagen als Investment mit guter Rendite entdeckt.
- Der WWF fordert jedoch eine langfristige Investition in umweltverträgliche Produkte.
Für den WWF ist klar: «Banken haben eine grosse Wirkung für die Nachhaltigkeit von Unternehmen und der Wirtschaft.» Das sagt Mediensprecherin Corina Gyssler.
Sie erklärt: «Banken halten den wirtschaftlichen Kreislauf in Gang und prägen diesen massgeblich mit. Sie haben einen grossen Einfluss auf die Verwendung von Geldern.» Je nachdem in welchen Branchen sie Kredite vergeben und Investitionen tätigen, lenken die Banken die Entwicklung und Nachhaltigkeitswirkung mit.
In der Tat: Das Volumen nachhaltiger Anlagen 2018 wird auf weltweit über 30 Billionen US-Dollar geschätzt. Das entspricht etwa 30 Prozent des gesamten Anlagen-Marktes.
Die US-Grossbank Morgan Stanley hatte angekündigt, damit bis 2030 50 Millionen Tonnen Plastik zu sparen. Auch die Credit Suisse unterstützt Projekte, die einen positiven sozialen und wirtschaftlichen Beitrag leisten.
WWF will dauerhafte Investitionen
Dem WWF ist das Versprechen nicht genug. Er verlangt, dass die Banken eine «dauerhaft faire Balance zwischen umweltbezogenen sowie gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen ihrer Teilhaber» herstellen.
Plastik ist leicht und billig. Das Problem: «Die externen Kosten von Plastik – wie CO2-Emissionen, Entsorgung usw. – werden heute nicht in den Preis integriert», erklärt Corina Gyssler. Das könne man daher als falschen Anreiz verstehen.
Der WWF Schweiz fordert daher die Integration von externen Kosten für Rohstoffe. «Aktuell ist sicher ein wirkungsvolles CO2-Gesetz der beste nächste Schritt. Eine Förderung der Kreislaufwirtschaft ist ebenfalls zwingend», sagt Gyssler.
Plastik ist für den WWF ein grosses Problem. «Pro Quadratkilometer Meer schwimmen heute schon hunderttausende Teile Mikroplastik oder Plastikmüll», erklärt Gyssler. «Für Meeresbewohner wie beispielsweise Meeresschildkröten, Meeresvögel, oder Wale ist der Schaden gross. Sie fressen Makroplastik oder verheddern sich darin und sterben elendiglich.»
Zusatzstoffe im Plastik schädigen Sexualentwicklung
Der winzige Mikroplastik aus Kosmetika, Pflegeprodukten, Kunststofftextilien oder Reifenabrieb werde sogar von Plankton aufgenommen. Am Mikroplastik haften sich im Wasser gelöste Pestizide und andere Gifte an.
«Diese Giftstoffe dringen ins Fettgewebe von Meeresorganismen ein und gelangen so in die Nahrungskette. Der Plastik landet schlussendlich im Fisch auf unseren Tellern – mit noch unbekannten Konsequenzen für unsere Gesundheit.»
Zusatzstoffe im Plastik beeinträchtigen zudem die Sexualentwicklung und können krebserregend wirken. Deshalb sagt Gyssler: «Jeder Plastik, der gespart werden kann, ist guter Plastik.» Jeder kann sich selbst an der Nase nehmen.
WWF empfiehlt auf Plastik zu verzichten
Der WWF empfiehlt, wenn immer möglich auf Plastik zu verzichten. Insbesondere auf Einweg-Plastik wie Geschirr, Besteck, Becher, Tragtaschen oder Convenience-Food und Produkte mit Mikroplastik (z.B. Zahnpasta, Peeling, Pflegeprodukte).