Plastik gerät bei Schweizer Banken in den Fokus

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Zürich,

Die amerikanische Bank Morgan Stanley will bis 2030 50 Millionen Tonnen Plastik reduzieren. Auch Schweizer Banken ist das Problem bewusst.

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Plastikflaschen an einem Sandstrand. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Banken haben den Markt für nachhaltige, umweltfreundliche Anlagen entdeckt.
  • Denn Investitionen in Öko-Branchen und Entwicklungen werden lukrativ.

Klimajugend, Klimapolitik, Grüne Welle. Der Klimaschutz geniesst derzeit so hohe Aufmerksamkeit wie noch nie. Ein Problem: Der Plastik.

Der nur schwer abbaubare Müll in Böden und Gewässern wird immer mehr zum globalen Problem. Politisch und gesellschaftlich wird der Kunststoff deshalb angeprangert.

Der Druck, der deswegen aufgebaut wurde, hat wiederum neue Industrien entstehen lassen. Diese arbeiten an Lösungen und stecken Geld in Forschung und Entwicklung. Hier kommen die Banken ins Spiel. Anleger können mit ihren Investitionen auf eine Entwicklung setzen, die Erfolg und damit Renditen verspricht.

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Die Plastik-Produktion nimmt in den nächsten Jahrzehnten weiter drastisch zu, rechnet die Credit Suisse. - CS

Banken haben dafür sogenannte ESG-Strategien entwickelt. Das Kürzel ESG steht für bestimmte Umwelt-, Sozial- und Unternehmensfaktoren (Environmental, Social and Governance).

Gemeint sind Aktien von entsprechenden Firmen oder auch grüne Anleihen (Green Bonds), mit denen Umweltprojekte finanziert werden. Die Investitionen sollen dabei ähnliche Renditen erzielen wie konventionelle Anlagen.

Ein Markt mit 30 Billionen Dollar

«Das Volumen nachhaltiger Anlagen hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt», sagt Katrin Schaad von der Schweizer Grossbank Credit Suisse. Sie bestätigt damit: Anlagen im Bereich Nachhaltigkeit boomen. «Im Bereich Impact Investing hat es sogar noch rascher zugenommen», so Schaad.

Die Global Sustainable Investment Alliance schätzt das Volumen nachhaltiger Anlagen 2018 auf weltweit über 30 Billionen US-Dollar. Das entspricht etwa 30 Prozent des Anlagen-Marktes. Das Volumen von Impact Investments beträgt rund eine halbe Billion Dollar.

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Forscher der Universität Bern schätzen, dass die Schweizer Auenböden mit rund 53 Tonnen Mikro-Plastik verschmutzt sind. Im Genfersee sammeln sich jährlich 50 Tonnen Plastikabfall an. - Uni Bern

Die Credit Suisse engagiert sich seit mehr als 16 Jahren in diesem Anlagebereich. Die Bank hat spezielle Abteilungen gegründet. Diese sollen Projekte und Initiativen unterstützen, die einen positiven sozialen und wirtschaftlichen Beitrag leisten.

Bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer

Zugleich sollen die Anlagen natürlich auch eine finanzielle Rendite für die Kunden erzielen. Die Credit Suisse macht ihre Kunden auf interessante Entwicklungen und Anlagemöglichkeiten aufmerksam, sagt Schaad. «Aber konkrete Empfehlungen sind immer auf individuelle Bedürfnisse und Kenntnisse der Kunden abgestimmt.»

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Pro Kopf liegt der Plastik-Verbrauch in der Schweiz bei 125 Kilo Kunststoff pro Jahr. Das ist dreimal so viel wie der europäische Durchschnitt. - Keystone

Ein konkretes Ziel zur Plastik-Reduktion hat die CS daher nicht kommuniziert. Im Gegensatz zur US-Bank Morgan Stanley. Diese will durch gezielte Investitionen und Kreditvergabe 50 Millionen Tonnen Plastik bis 2030 einsparen.

Denn: Schon heute landen jährlich 32 Millionen Tonnen Plastik in der Umwelt. 13 Millionen davon in den Ozeanen. Geht es weiter wie bis anhin, gibt es bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer.

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