Schuhhersteller Künzli stellt Geschäftstätigkeit ein

Keystone-SDA
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Brugg,

Der traditionsreiche Schweizer Schuhhersteller Künzli muss schliessen. Es wurde keine Nachfolge für die Weiterführung des Unternehmens gefunden.

Künzli
Inhaberin Barbara Artmann im Jahr 2015. Sie bezeichnet die Schliessung als «bitter». - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schuhunternehmen Künzli stellt per Ende Jahr den Betrieb ein.
  • Und das, obwohl die Firma gesund ist und wächst.
  • Es wurde keine Nachfolge für die Weiterführung des Unternehmens gefunden.

Das traditionsreiche Schweizer Schuhunternehmen Künzli stellt seine Geschäftstätigkeit per Ende Jahr ein. Grund ist, dass keine Nachfolge für die Weiterführung des Unternehmens gefunden werden konnte. Den elf Mitarbeitenden am Hauptsitz im aargauischen Windisch wird gekündigt.

Damit verschwinden die medizinischen Künzli-Schuhe zur Therapie von Knöchel- und Bänderverletzungen ebenso vom Markt wie die kultigen Turnschuhe mit den fünf Künzli-Streifen. Trotz sorgfältiger und professionell unterstützter Nachfolgeplanung sei keine adäquate Nachfolgelösung gefunden worden, teilte Künzli am Donnerstag mit.

Inhaberin: «Mehr als bitter»

Dabei schien es, als sei es dem Unternehmen gelungen, sich für die Zukunft zu rüsten. Die Firma sei gesund und wachse, heisst es. «Jetzt dennoch schliessen zu müssen, ist mehr als bitter», wird die 63-jährige Inhaberin Barbara Artmann in der Medienmitteilung zitiert. Sie habe ihre Rolle immer als Hüterin der Marke Künzli verstanden.

Künzli strebe nun einen geordneten Rückzug aus dem Geschäft an. Das bedeutet, dass die Kernprodukte «Künzli Ortho» noch bis ins vierte Quartal bezogen werden können. Überhänge und Restposten sowie Sportschuhe seien voraussichtlich noch bis ins erste Quartal 2025 erhältlich. Geschichtsträchtige Besonderheiten und Erinnerungsstücke wie historische Sportschuhe und Bilder würden zu einem späteren Zeitpunkt versteigert.

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Die Entlassungen der elf Mitarbeitenden am Hauptsitz in Windisch seien unumgänglich gewesen, so Künzli weiter. Die Betroffenen würden bei der Neuorientierung unterstützt. Für die selbst betriebene Fabrik in Albanien werde zudem eine Lösung gesucht, bei der das eingespielte Team möglichst erhalten bleibe.

Künzli SwissSchuh AG 1927 gegründet

Die Künzli SwissSchuh AG wurde 1927 von Werner Künzli gegründet. 1955 übernahm sein Sohn Kurt Künzli. In den 1950er Jahren erfand das Unternehmen auch den markanten Schuh mit den fünf Streifen, der zum Markenzeichen wurde.

In den 70er Jahren entstand der «Stabilschuh» mit den seitlichen Stabilisatoren. Als «Künzli Ortho» weitergeführt, sind diese Schuhe bis heute erhältlich. Und ab 2005 entstand dann die Künzli-Sneaker-Linie, wie es weiter heisst.

Dabei sei das Unternehmen «oft gegen den Strom geschwommen» und habe das komplexe Marketing zwischen Medizin und Mode gemeistert. Dies und die aktuelle Marktsituation hätten nun aber wohl die Geschäftsübergabe verhindert.

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Kommentare

User #3321 (nicht angemeldet)

Wenn man halt immer mehr Profit machen will als das Unternehmen zu schützen!! Herr Peter hatte es verstanden und liess die Schuhe auch echt made in Swiss produzieren. Die neue Geschäftsführerin lässt in Albanien produzieren und nun will sie eine reisen Summe als Abfindung. Aber macht euch keine Sorgen, mit dem Verkauf des Grundstücks wird sie auch noch mal richtig zuschlagen können.

User #1287 (nicht angemeldet)

Künzli wäre besser bei seinem einen Zweig, den Medizinalschuhen geblieben und hätte diese Sparte ausgebaut. Heute, wo es so viele alte Leute gibt, die alle Probleme mit dem Schuhwerk haben und auf wirklich gute Schuhe angewiesen sind. Das wäre bestimmt nicht nur sinnvoll sondern lukrativ!

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