SGB-Präsident Maillard fordert Bundesrat zum Handeln auf
Der SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard hat den Bundesrat zum Präsentieren einer Strategie in der Coronavirus-Krise aufgefordert. Lockerungen seien möglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Pierre-Yves Maillard hat den Bundesrat zu einer Corona-Strategie aufgefordert.
- Ziel sei es, die Corona-Massnahmen früher zu lockern.
- Wichtig sei, dass es gute Schutzkonzepte gebe und diese auch eingehalten werden.
Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), Pierre-Yves Maillard, hat den Bundesrat zum Präsentieren einer Strategie in der Coronavirus-Krise aufgefordert. «Es braucht eine Perspektive», sagte er dem «Blick» vom Mittwoch. «Reicht es, wenn die Risikogruppen geimpft sind?», fragte er rhetorisch.
Dann könne die Schweiz die Coronavirus-Massnahmen schon früher lockern, hiess es. Falls 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung durchgeimpft sein müssten, bliebe die Logik des Coronavirus-Shutdowns noch lange. Das allerdings bräuchte eine bessere demokratische Legitimation, sagte er zudem. «Hier muss der Bundesrat Klartext sprechen», so der 52-Jährige.
Allerdings sollten mit den aktuellen Coronavirus-Infektionszahlen erste Lockerungsschritte möglich sein, erklärte der ehemalige Waadtländer Regierungsrat weiter. «Nicht nur bei den Museen, sondern auch im Sportbereich braucht es Lockerungen – gerade für die Jungen.» Zwar seien damit gewisse Risiken verbunden, sagte der SP-Politiker. «Eine Null-Risiko-Strategie ist aber unmöglich».
Schutzkonzepte müssten eingehalten werden
Wichtig sei, dass es gute Schutzkonzepte gebe. Entscheidend seien zudem Kontrollen - denn die Schutzkonzepte müssten auch eingehalten werden.
Der Gewerkschaftsboss begründete seine Haltung mit dem grossen Unmut in der Bevölkerung. «Viele Menschen müssen mit weniger Lohn auskommen. Es gibt noch keine grosse Revolte, aber die Resignation und die Depression steigen, was vielleicht noch schlimmer ist», sagte er. Der Bundesrat verliere an Rückhalt in der Bevölkerung, falls er diese Existenzsicherung nicht garantieren könne, mahnte Maillard gegenüber dem «Blick».