Singles stürzen sich wegen Corona auf Dating-Apps

Einsamkeit ist in Zeiten von Corona keine Seltenheit. Gerade Singles leiden unter der Trennung von Familie und Freunden. Ihr Kompromiss: Dating-Apps. Kein Wunder also, ist die Nachfrage nach Tinder & Co. in den letzten Monaten historisch gestiegen.

«Wir haben einen positiven Trend in der Plattform- und Kommunikationsaktivität unserer Mitglieder beobachtet», erklärt Stella Zeco von Parship. Während des ersten Lockdowns etwa seien 40 Prozent mehr Nachrichten als im Vorjahr verschickt worden. Seither befinden sich die Plattformaktivtäten auf einem hohen durchschnittlichen Niveau.

Ähnlich sieht die Situation bei Lovoo aus: «Kurz nach dem Ausbruch der Pandemie haben wir einen explosiven Anstieg beobachtet», sagt Mediensprecher Sebastian Matkey. Auch bei Tinder sei die Interaktion seit Frühling stark steigend.

Entscheidend für den grossen Erfolg waren bei Parship und Lovoo vor allem die neue Video-Funktion. «In Zeiten von Corona ist Video-Dating so wichtig wie noch nie. Die Menschen suchen sichere Möglichkeiten, um zusammen zu sein und neue Kontakte zu knüpfen», so Matkey.

Dabei geht es aber nicht nur um Sex – im Gegenteil. Mit 58 Prozent sucht die grosse Mehrheit nach einer festen Partnerin beziehungsweise nach einem festen Partner. «Frauen wiederum vermissen Umarmungen am meisten und Männer sehnen sich besonders nach Kuschel- und Streicheleinheiten», fügt Matkey hinzu.

Noch hat sich die Corona-Situation nicht beruhigt. Entsprechend optimistisch bleiben die Dating-Portale. «Wir gehen davon aus, dass Singles die verschiedenen Services auch in den kommenden Wochen verstärkt nutzen», sagt Zeco von Parship.

Nicht nur, weil das Kennenlernen offline kaum möglich sei, sondern auch, weil die aktuelle Krise noch mehr Bewusstsein für den Wert einer langfristigen und glücklichen Partnerschaft geschaffen habe.