SMI wagt zaghaften Erholungsversuch vom Corona-Einbruch

An der Schweizer Börse hat sich die Lage am Dienstag vorerst beruhigt. Der Leitindex SMI startete mit Gewinnen in den Handelstag, nachdem er am Montag mit -3,58 Prozent das grösste prozentuale Tages-Minus seit August 2015 verzeichnet hatte.

Der Leitindex SMI kann sich erholen. - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Das Wichtigste in Kürze

  • Der SMI hat sich am Dienstag wieder von seinem Tief erholt.
  • Am Montag erreichte er das grösste prozentuale Tagesminus seit August 2015.

Andere sprechen zurückhaltender davon, dass nun wieder etwas Besonnenheit an den Markt zurückkehre. Sie verweisen auf Äusserungen von Experten, dass die Ängste vor dem Virus wohl übertrieben seien, es für Entwarnung aber viel zu früh sei.

Bekanntlich rechnen Ökonomen bereits mit einem langsameren globalen Wirtschaftswachstum, weil viele Fabriken in China vorübergehend geschlossen sind, was globale Lieferketten durcheinander bringt. Und ob dies in den aktuellen Kursen eingepreist ist, sei mehr als fraglich, so ein Analyst.

Auch der DAX erholte sich am Dienstagmorgen

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,22 Prozent höher bei 10'736,44 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, steigt sogar um 0,46 Prozent auf 1'641,16 und der umfassende SPI um 0,29 Prozent auf 12'964,52 Zähler. 27 der 30 30 SLI-Titel legen zu.

Nach dem Rutsch um zeitweise fast 600 Punkte zum Wochenstart versucht sich auch der deutsche Leitindex am Dienstag an einer Stabilisierung. Der Dax, der am Montag ohne Gewinner geblieben war, erholte sich im frühen Handel um 0,65 Prozent auf 13 119,73 Punkte.

Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie bleibt jedoch auch im nördlichen Nachbarland der Schweiz allgegenwärtig. Deutsche Börsianer sprechen von einer reinen Gegenbewegung nach dem Ausverkauf. Gerade die Coronavirus-Lage in Italien kann die Anleger jederzeit wieder in die Defensive treiben.

Asiens Leitbörse über Nacht im Keller

Der MDax der mittelgrossen deutschen Börsenwerte stieg um 0,86 Prozent auf 28 125,13 Punkte und der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone legte um gut ein halbes Prozent zu.

In der Nacht auf Dienstag war noch Asiens Leitbörse in Tokio in den Keller gerissen worden. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte in Tokio sackte um satte 781,33 Punkte oder 3,34 Prozent auf den Schlussstand von 22 605,41 Punkten.

Zwischenzeitlich hatte das Börsenbarometer sogar mehr als 1000 Punkte abgegeben. Der breit gefasste Topix ging mit einem ebenfalls heftigen Abschlag von 55,74 Punkten oder 3,33 Prozent aus dem Handel.