So wird Ihr Weihnachtsbaum keine Umweltsünde
Weihnachten steht vor der Tür. Und wie jedes Jahr suchen Schweizer in Scharen nach ihrem perfekten Christbaum. Doch wie wird der Kauf auch umweltfreundlich?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Tradition des Weihnachtsbaums schadet der Umwelt.
- Doch auch Alternativen sind nicht ganz unbedenklich.
Er gehört einfach zum traditionellen Weihnachtsfest: der Christbaum. Rund 1,2 Millionen Weihnachtsbäume werden hierzulande jedes Jahr geschmückt. Doch woran viele nicht denken: Die festliche Tradition schadet oft auch der Umwelt.
Etwas mehr als die Hälfte der Bäume, die in der Schweiz verkauft werden, stammen aus ausländischen Plantagen. Diese riesigen Monokulturen schaden nicht nur dem Boden, sondern nehmen auch Wildtieren den Lebensraum. Vor allem aber werden sie mit reichlich Herbiziden und Pestiziden bespritzt. Giftstoffe, die letztlich auch in die heimelige Wohnstube gelangen.
Kein Wunder also, dass es inzwischen zahlreiche Alternativen zum traditionellen Weihnachtsbaum gibt. Doch welche sind auch wirklich umweltfreundlicher? Nau hat nachgefragt.
Plastikbaum hat bitteren Beigeschmack
In den letzten Jahren etablierte sich der Plastikbaum zu einer beliebten Alternative. Nicht nur, dass er einen gesunden Baum vor dem Fällen rettet, er kann jedes Jahr auch wieder ganz einfach aufgestellt werden.
Doch Vorsicht – die künstliche Alternative ist nicht ganz ungefährlich. «Plastikbäume können Weichmacher und andere giftige sowie gesundheitsschädliche Chemikalien beinhalten», erklärt Corina Gyssler, Mediensprecherin der Umweltorganisation WFF. Ausserdem würden die meisten Plastikbäume aus Fernost kommen und hätten neben fragwürdigen Produktionsbedingungen auch weite Transportwege.
Damit ein Plastikbaum am Ende wirklich weniger klimaschädliche Emissionen verursacht als der jährliche Kauf einer frischen Tanne, müsste er mindestens 5 bis 16 Jahre lang benutzt werden.
Weihnachtsbäume aus dem Topf
Die wohl umweltfreundlichste Alternative sind Weihnachtsbäume aus dem Topf. Der Grund: «Ihr Leben geht nach den Festtagen weiter», so Gyssler. Und wer den Baum nicht auf seinem Balkon oder in seinem Garten haben will, kann ihn ganz einfach mieten.
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Geschäften, die diese Dienstleistung anbieten. Wichtig dabei ist jedoch, dass «der Christbaum-Vermieter die zu vermietenden Bäume nahe an die Konsumenten transportiert, damit die nicht alle einzeln mit ihrem Auto zum Vermieter hinfahren müssen.» Auch die Herkunft des Baumes sollte dabei nicht ausser Acht gelassen werden.
Schweizer Bäume haben ihre Vorteile
Wenn es letztlich aber doch ein traditioneller Weihnachtsbaum werden soll, dann bitte aus heimischer Produktion. Der Grund: In den kleinflächigen, gepflegten Kulturen der Schweizer Landwirte werden viel weniger Hilfsstoffe eingesetzt. Auch weite Transporte sowie Lagerungen in stromfressenden Kühlhäusern fallen weg.
«Ebenfalls gut sind Weihnachtsbäume mit dem FSC- oder Bio-Knospe-Label», fügt Gyssler hinzu. «Diese Bäume stammen nicht aus Monokulturen, sondern aus Mischwäldern.» Zudem würden nur so viele Bäume gefällt werden, dass die Wälder nicht aus dem Gleichgewicht geraten.