Swiss fliegt auf operativer Ebene zurück in Gewinnzone
Die Fluggesellschaft Swiss kehrte im ersten Halbjahr 2022 in die operative Gewinnzone zurück. Das operative Ergebnis vor Steuern beträgt 67 Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss erholt sich weiter von der Corona-Pandemie.
- Im ersten Halbjahr 2022 kehrt die Airline in die Gewinnzone zurück.
- Zuletzt wurde eine deutlich verstärkte Nachfrage verzeichnet.
Die Swiss hat in der ersten Jahreshälfte ihre Erholung von den Corona-Einbrüchen fortgesetzt. So ist die Fluggesellschaft in die operative Gewinnzone zurückgekehrt. Auch im Gesamtjahr will die Swiss wieder profitabel sein. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf 67,0 Millionen Franken, wie die Swiss am Donnerstag mitteilte.
Bereits Mitte Juli hatte der Swiss-Mutterkonzern Lufthansa mitgeteilt, auch dank einem positiven Beitrag der Swiss im zweiten Quartal einen Betriebsgewinn eingeflogen zu haben. Im ersten Quartal hatte die Swiss noch einen Betriebsverlust von 47,4 Millionen verzeichnet.
Die Nachfrage hat zuletzt wieder deutlich angezogen: Die Swiss setzte zwischen Januar und Juni 1,8 Milliarden Franken um, gegenüber 659,3 Millionen im Vorjahr. Die 2,57 Milliarden aus dem Vorkrisenjahr 2019 sind allerdings immer noch ein gutes Stück entfernt.
Das spiegelt sich auch in den Passagierzahlen: Waren im ersten Semester des Vor-Corona-Jahres 2019 noch knapp 8,8 Millionen Passagiere mit der Swiss geflogen, so waren es jetzt 5,3 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es allerdings fünfmal mehr.
Die Airline habe von einer starken Buchungsnachfrage und der Restrukturierung profitiert, heisst es in der Mitteilung.
Hunderte Flug-Streichungen wegen Personalmangel
Nach dem Ende der Coronamassnahmen in vielen Ländern hat es viele Schweizer wieder ins Ausland gezogen. Allerdings gestaltete sich die Erholung der europäischen Flugindustrie nicht ganz ohne Schwierigkeiten: Personelle Engpässe, Streiks und Pannen sorgten für Turbulenzen.
So musste die Swiss wegen Personalmangels hunderte Flüge streichen. Und eine Panne bei der Flugsicherung Skyguide kostete die Airline «mehrere Millionen Franken», wie Swiss-Chef Dieter Vranckx Ende Juni in einem Interview gesagt hatte.
Umfrage
Sind Sie diesen Sommer mit der Swiss geflogen?
Dazu kam der Anstieg der Treibstoffkosten, die üblicherweise der grösste Kostenblock einer Fluggesellschaft sind. Die höheren Kerosinkosten habe die Swiss aufgrund der stark zunehmenden Reisetätigkeit allerdings mit höheren Ticketpreisen teilweise kompensieren können, schrieb die Airline.
Die Swiss bekräftigte in der Mitteilung ihr Ziel, im Gesamtjahr schwarze Zahlen zu schreiben. Auch für den Restsommer sehe die Buchungslage gut aus. Dennoch sei weiterhin mit sehr hohen Kerosinpreisen zu rechnen und von einer Konjunkturabkühlung auszugehen, so die Swiss. Zudem stellten auch die Ressourcenengpässe die Luftfahrt vor grosse Herausforderungen. Ihre solide Struktur und Kostenbasis ermöglichten es der Swiss jedoch, positiv auf das zweite Halbjahr zu blicken.
Bereits Anfang Juni hat die Swiss den Milliardenkredit zurückgegeben, mit dem Bund und Banken ihr in der Coronakrise unter die Arme gegriffen hatten. Künftig will die Lufthansa-Gruppe die Finanzierung wieder über den Kapitalmarkt sicherstellen. Dazu sollen nun auch die mit dem Personal vereinbarten Krisenmassnahmen in der Schweiz früher als geplant abgebaut werden.