Ukraine Krieg: Gazprom bestätigt Lieferstopp für Polen und Bulgarien

Polen und Bulgarien verzichten wegen dem Ukraine-Krieg auf russisches Gas. Lieferant Gazprom hat den Lieferstopp bestätigt.

Ein belarussischer Arbeiter im Dienst an einer Gasverdichterstation der Jamal-Europa-Pipeline in der Nähe von Nesvizh, etwa 130 km südwestlich der Hauptstadt Minsk, Belarus, 29. Dezember 2006. Offizielle Stellen in Polen und Bulgarien erklären, dass Russland die Erdgaslieferungen ihrer Länder ab Mittwoch aussetzen wird. Die Regierungen der beiden europäischen Länder teilten am Dienstag, den 26. April 2022, mit, dass der russische Energieriese Gazprom sie über die Einstellung der Gaslieferungen informiert habe. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gazprom liefert kein Gas mehr nach Bulgarien und Polen.
  • Die Regierungen der beiden Länder hatten zuvor angekündigt, auf das Gas zu verzichten.
  • Der Energiekonzern warnte die Länder davor, Transit-Gas anzuzapfen.

Der russische Energiekonzern Gazprom hat bestätigt, kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien zu liefern und mit weiteren Lieferkürzungen gedroht, sollten sich beide Länder am Transitgas bedienen. Gazprom habe die Lieferungen eingestellt, weil die Gasunternehmen nicht rechtzeitig in Rubel gezahlt hätten, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Darüber hinaus warnte Gazprom Polen und Bulgarien, russisches Gas anzuzapfen, das über ihr Territorium an andere Länder geliefert wird.

«Bulgarien und Polen sind Transitländer. Wenn sie unerlaubt russisches Gas aus den Transitmengen für Drittländer entnehmen, werden die Transitlieferungen in dieser Höhe gesenkt.»

Länder müssen via Gazprombank zahlen

Sofia und Warschau betonten, ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllt zu haben. Alle Zahlungen, die der laufende Vertrag erforderlich mache, seien rechtzeitig getätigt worden, teilte die bulgarische Regierung mit.

Ende März hatte Kremlchef Wladimir Putin gefordert, dass westliche Staaten mit Wirkung zum 1. April Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um russische Gaslieferungen zu bezahlen. Andernfalls würden die Lieferungen an die «unfreundlichen» Länder eingestellt.

Nach einem von Putin unterzeichneten Dekret können die Zahlungen weiter in Euro oder Dollar auf das russische Konto eingezahlt werden. Die Gazprombank konvertiert das Geld in Rubel und überweist den Betrag in der russischen Währung an Gazprom. Bei einem Ausbleiben der Zahlungen würden die Lieferungen eingestellt, hatte Putin gedroht.