Russland-Ukraine-Krieg: Eine Chronik der Ereignisse

Edna Lark
Edna Lark

Ukraine,

Der Ukraine Krieg ist eskaliert: Russlands Präsident Putin griff am 24. Februar 2022 das Nachbarland an und sorgte international für Aufruhr. Die Hintergründe.

Am 24. Februar 2022 begann ein neues Kapitel in der Geschichte Europas, als Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Unter dem Vorwand, russische Staatsbürger zu schützen, marschierten russische Truppen in das souveräne Nachbarland ein.

Wie kam es so weit? Ein kurzer Überblick zu den Hintergründen der Krise.

Historische Begründung Russlands

Hinter dem Ukraine-Krieg stehen sowohl historische wie auch strategische Gründe. Putin sieht das osteuropäische Land als einen Teil Russlands. Seiner Ansicht nach wurde die Ukraine erst 1917 geschaffen – von den Bolschewisten rund um Lenin.

Ukraine Krieg Wladimir Putin
Wladimir Putin hat den Ukraine-Krieg am 24. Februar 2022 gestartet. - Keystone

Dies ist jedoch nicht korrekt: Zwar haben Russland und Ukraine gemeinsame Wurzeln, die auf die sogenannte Kiewer Rus (mittelalterliches Grossreich) zurückgehen. Doch bereits ab dem 13. Jahrhundert gingen Ukrainer und Russen getrennte Wege.

So entwickelte sich unabhängig von den Russen in der Ukraine ein eigener Nationalgedanke. Dieser gipfelte Ende 1917 mit der Ausrufung der «Ukrainischen Volksrepublik» und ein Jahr später der «Westukrainischen Volksrepublik».

Krim-Annexion und Ukraine-Krieg

Bereits in der Vergangenheit unterstützte Russland prorussische Politiker und Separatisten in der Ukraine. Dieser Konflikt zwischen prorussischen und pro-westlichen Interessen entlud sich schliesslich 2013 in den sogenannten Maidan-Protesten: Hunderttausende Ukrainer forderten den Anschluss der Ukraine an die EU.

Beginn der Maidan-Proteste: Ukrainische Bürgerinnen und Bürger singen im November 2013 auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew die Nationalhsymne.
Beginn der Maidan-Proteste: Ukrainische Bürgerinnen und Bürger singen im November 2013 auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew die Nationalhsymne. - Alexey Furman/EPA FILE/dpa

Dabei kam es zu Massendemonstrationen, bei denen im Februar 2014 über 100 Demonstranten getötet wurden. Russland reagierte darauf mit der Annexion der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer, die vom Westen als völkerrechtswidrig angesehen wird. Moskau habe Grenzen und die territoriale Integrität der Ukraine missachtet.

Die ersten Monate des Konflikts

Putin gibt keine Ruhe: Am 24. Februar 2022 erklärt der russische Präsident der Ukraine den Krieg. Daraufhin marschiert Russland im Nachbarstaat ein.

Als sich der Ukraine-Krieg in den März zieht, wird der Welt bewusst, dass der von Russland geplante «Blitzkrieg» gescheitert ist. Der Konflikt wird länger als nur ein paar Tage dauern. Russland ist ein Vormarsch an ukrainische Grossstädte gelungen – deren Einnahme blieb der Grossmacht jedoch vielerorts verwehrt. Auch ein Regierungssturz gelingt den Invasoren nicht.

ukraine krieg
Ukraine-Krieg: Scholz, Selenskyj und Macron haben sich am Donnerstag in Kiew getroffen. - DPA

Die Weltgemeinschaft reagierte mit scharfer Verurteilung und harten Sanktionen gegen Russland. Die G20 und vor allem Deutschland versprachen der Ukraine langfristige Hilfe und stellten viele humanitäre und militärische Güter zur Verfügung.

Ukrainische Gegenoffensive und Rückeroberungen

Trotz der anfänglichen russischen Erfolge gelang es der Ukraine, sich effektiv zu verteidigen. Mit Unterstützung westlicher Waffenlieferungen startete die ukrainische Armee im Herbst 2022 eine erfolgreiche Gegenoffensive.

Am 9. November 2022 zogen sich die russischen Truppen aus Cherson zurück, was einen bedeutenden strategischen Sieg für die Ukraine darstellte.

Pattsituation und verhärtete Fronten

Das zweite Kriegsjahr war geprägt von einer Pattsituation an der Front. Beide Seiten verzeichneten hohe Verluste bei nur geringen Geländegewinnen.

Ukrainischer Panzer im Donbass
Ukrainischer Panzer im Donbass. - AFP

Die Kämpfe konzentrierten sich hauptsächlich auf den Donbass und die südlichen Regionen der Ukraine.

Weitere Entwicklungen

Im August 2024 überraschte die Ukraine mit einem Vorstoss in die russische Grenzregion Kursk. Dieser taktische Zug zielte darauf ab, Russland zu zwingen, Truppen aus der Ostukraine abzuziehen.

Gleichzeitig intensivierte Russland seine Offensive im Donbass, insbesondere um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk. Derzeit lässt sich kein klarer Vorteil für eine der Kriegsparteien erkennen.

Ukraine-Krieg - Kursk
Die Kämpfe in der westrussischen Region Kursk dauern an. - dpa

Die Ukraine demonstriert mit der Kursk-Offensive ihre Fähigkeit, die Dynamik des Konflikts zu verändern, während Russland weiterhin Druck im Osten ausübt.

Beide Seiten setzen verstärkt auf den Einsatz von Drohnen, wobei die Ukraine bereits eine Million dieser Fluggeräte für ihre Streitkräfte produziert hat.

Ausblick

Ein Ende des Konflikts ist derzeit nicht in Sicht. Experten betonen, dass beide Seiten ihre Ziele nicht aufgeben können: Für Russlands Präsident Putin geht es um politisches Überleben, für die Ukraine um die Existenz ihres Landes.

Die internationale Gemeinschaft bleibt besorgt, insbesondere angesichts der Risiken um das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja. Der Krieg hat bisher über 10.000 zivile Todesopfer gefordert, wobei die tatsächliche Zahl vermutlich höher liegt.

Während die Kämpfe andauern, bleibt die Welt in gespannter Erwartung auf mögliche Entwicklungen, die zu einer Lösung des Konflikts führen könnten.

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