Weko gibt noch kein grünes Licht für Lipo-Kauf durch XXXLutz
XXXLutz wächst und wächst. Damit wird der Wettbewerb auf dem Schweizer Bau- und Möbelmarkt immer geringer. Einschreiten will die Weko aber noch nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- XXXLutz kaufte in den letzten vier Jahren drei Schweizer Möbelgeschäfte.
- Auch Coop und Migros sind grosse Teilhaber des Bau- und Möbelmarktes.
- Die Weko allerdings sieht den Wettbewerb noch nicht eingeschränkt.
Die Verdichtung auf dem Schweizer Bau- und Möbelmarkt spitzt sich zu. Immer mehr Teilnehmende scheiden aus – und nur wenige besetzen die hart umkämpften Plätze. Die Rede ist von Coop, Migros, Ikea und XXXLutz.
Gerade Letzterer befindet sich zunehmend auf dem Vormarsch. 2018 erst kam der österreichische Möbelgigant in die Schweiz. Seither krallte er sich Möbel Pfister, die meisten Einrichtungshäuser von Interio und diese Woche dann auch noch den Möbeldiscounter Lipo.

Aber auch die Schweizer Detailriesen Coop und Migros beteiligen sich immer mehr am Schweizer Bau- und Möbelmarkt. So ist allein Coop im Besitz von Coop Bau & Hobby, dem Möbelhaus Livique und dem Beleuchtungsfachmarkt Lumimart. Der letzte Zuwachs erfolgte mit dem Kauf der Schweizer Baumarktkette Jumbo im April 2021.
Zu der Migros Genossenschaft wiederum gehören Migros Do it & Garten und das Möbelhaus Micasa. Zudem führt der orange Riese eine enge Kooperation mit den Schweizer Filialen der deutschen Baumarktkette Obi.
Weko genehmigte Zusammenschlüsse
Dass sich der Schweizer Bau- und Möbelmarkt damit zunehmende verändert, ist sich auch die Schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) bewusst. Erst zuletzt prüfte sie die Übernahme von Jumbo durch Coop.

«Ob ein Zusammenschluss zu melden ist, hängt von bestimmten Schwellenwerten ab», erklärt Frank Stüssi, stellvertretender Direktor. Erstens: Die beteiligten Unternehmen erzielen einen Umsatz von zwei Milliarden oder einen auf die Schweiz entfallenen Umsatz von 500 Millionen Franken. Zweitens: Mindestens zwei der beteiligten Unternehmen erzielen einen Umsatz in der Schweiz von je mindestens 100 Millionen Franken.
«Sind diese Schwellenwerte erreicht», so Stüssi, «führt die Weko innerhalb von einem Monat eine vorläufige Prüfung durch.» Wie zuletzt bei Coop und Jumbo. Hier kam die Wettbewerbskommission «zum Entschluss, dass die Übernahme nicht zu einer marktbeherrschenden Stellung führte».

Falls auch bei der Übernahme von Lipo durch XXXLutz die genannten Schwellenwerte erreicht würden, «wäre seitens der Wettbewerbskommission eine Prüfung notwendig», ergänzt Stüssi.
Die Überprüfung der Stellenwerte obliegt aber dem Unternehmen selbst, also XXXLutz. Entsprechend habe die Weko stand heute noch keine Kenntnis darüber, ob diese erreicht worden sind. Demnach könnte der Deal noch immer platzen.