Zürcher Bewohner sauer wegen Touristen-Wohnungen
Diverse Anbieter vermieten teils neu renovierte Wohnungen an Touristen weiter. Während sich die Gäste freuen, ist der Ärger bei den Anwohnern gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Anbieter wie Le Bijou, Casa Heinrich oder Inside Five vermieten Wohnungen an Touristen.
- Die Anwohner haben die Verwaltung informiert und einen Anwalt eingeschaltet.
Es ist der neuste Trend in Zürich: Anstatt ein Hotelzimmer oder ein Airbnb-Apartment zu buchen, verbringen immer mehr Touristen ihre Ferien in einer bereits möbilierten Wohnung. Dabei mieten sich Anbieter wie Le Bijou, Casa Heinrich oder die Punktfünf GmbH in Zürich in eine Liegenschaft ein.
Die Wohnungen vermieten sie auf der eigenen Online-Plattform an Gäste, hauptsächlich aus Asien und dem arabischen Raum, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
Unruhe und Verkehr im Quartier
Der Ärger unter den Anwohnern ist unterdessen gross. In Zürich im Kreis 5 wurden elf von zwölf Viadukt-Wohnungen von der Punkfünf GmbH übernommen und werden nun für 430 Franken pro Nacht und 4-Zimmerwohnung vermietet. Vollzeitmieter klagen über Unruhe und Verkehr im Quartier.
Täglich kämen neue Feriengäste an, es sei ein ständiges Kommen und Gehen, beschwert sich ein Anwohner in der Zeitung. Er und andere Bewohner haben mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet, da sie von der Verwaltung vor den Kopf gestossen wurden.
Doch nicht nur die Verwaltung, auch die Stadt sieht das Geschehen im Kreis 5 als unproblematisch. Es handle sich um Wohnungsnutzung in Form von Apartments, die Bedingungen zur bewilligungspflichtigen Nutzungsänderung in ein Hotel seien nicht gegeben.
Martin Moos, Präsident des Zürcher Hotelier-Vereins, spricht von einem Schlupfloch im Gesetz. Zudem sei die Nachfrage gross, das Angebot werde rege genutzt.
Mieter sind Hände gebunden
Der Betreiber der Viadukt-Apartments im Zürcher Kreis 5 und ist überzeugt von der Geschäftsidee. 90% der Gäste würden die Quartiere wertschätzen. So sollen noch weitere Apartments ins Modell aufgenommen werden und schon bald den Touristen zur Verfügung stehen.
Solange sich gesetzesmässig nichts ändert und die Stadt Zürich keine Regulierung solcher Wohnungsangebote vornimmt, werden den Mitmietern wohl die Hände gebunden sein.