Zurich schreibt im ersten Halbjahr Rekorde
Die Zurich-Gruppe verzeichnete in der ersten Jahreshälfte 2024 Rekordergebnisse und strebt künftig profitables Wachstum an.
Die Zurich-Gruppe wächst und tut das mit Gewinn. Der Versicherer erzielte in der ersten Jahreshälfte 2024 Rekordergebnisse und will in Zukunft profitabel wachsen. Im derzeit unsicheren Börsenumfeld bringen Anlegerinnen und Anleger jedoch Gewinne ins Trockene.
Das Betriebsergebnis nahm im ersten Halbjahr um gut sieben Prozent auf rekordhohe 3,99 Milliarden US-Dollar zu, wie die Zurich am Donnerstag mitteilte. Der Reingewinn kletterte gar um ein Fünftel auf 3,03 Milliarden. Dabei trieben die auf Aktien und anderen Anlagen erzielten Gewinne das Ergebnis nach oben.
Doch auch operativ läuft das Geschäft der Zurich gut. In der wichtigen Schaden- und Unfallversicherung (P&C) stieg der Umsatz – auch dank weiterer Preiserhöhungen – um sechs Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar. Und so verteidigte der Konzern mit einem Betriebsgewinn von 2,22 Milliarden das hohe Niveau des Vorjahres.
Erfolge trotz Unwetterkatastrophen in den USA und Europa
Dies gelang trotz hoher Belastungen aus Unwetterkatastrophen wie etwa den Gewitterfronten in den USA oder den Überschwemmungen in Europa. Diese haben die Rechnung stark belastet. Sodass sich der für die operative Profitabilität massgebliche Schadenkostensatz um 0,7 Prozentpunkte auf 93,6 Prozent verschlechterte.
Fortschritte erzielt die Zurich im kleineren Lebengeschäft. Da kletterte der Betriebsgewinn um zwölf Prozent auf einen Rekord von 1,05 Milliarden Dollar. Höhere Gebühreneinnahmen, gestiegene Anlageerträge und gute Entwicklungen in Märkten wie der Schweiz, Grossbritannien oder Italien füllten die Kassen.
Im Portfolio nehmen dabei anlagegebundene Produkte einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Im Neugeschäft kletterten die Prämieneinnahmen mit diesen Angeboten um beinahe ein Viertel in die Höhe. Und jene im Segment Vorsorgeschutz stiegen um knapp ein Fünftel.
Zurich erzielt mit Farmers-Dienstleistungen höchsten Betriebsgewinn
In den USA unterhält die Zurich derweil seit Jahren eine Kooperation mit Farmers Exchanges. Auch da purzelten Rekorde. Farmers steigerte die Bruttoprämien um fünf Prozent und verbesserte den Schadenkostensatz deutlich. Die Zurich wiederum schrieb auf den für Farmers erbrachten Dienstleistungen mit 1,1 Milliarden Dollar den höchsten je erzielten Betriebsgewinn.
Die Zurich habe in allen Geschäftsbereichen eine «hervorragende Leistung» gezeigt, zeigte sich Konzernchef Mario Greco zufrieden. Die Marktbedingungen präsentierten sich weiterhin besser als erwartet, und es gebe viele Möglichkeiten, um das Geschäft profitabel auszubauen. Mit einer Rezession in den USA rechnet der CEO vorläufig nicht.
Zurich setzt langfristig auf indischen Markt
Auf die lange Sicht setzt die Zurich auch auf den indischen Markt. Dort hat sich die Gruppe mit einer Übernahme für künftiges Wachstum positioniert. Und im Geschäft mit Reiseversicherung ist der Konzern mit dem Zukauf von AIG Travel zu einem der weltweit grössten Anbieter aufgestiegen.
In erster Linie soll aber das bestehende Geschäft organisch ausgebaut werden. Zugleich sieht sich der Konzern auf Kurs, die bis 2025 gesetzten Zielen zu übertreffen. Die zum Betriebsgewinn berechnete Eigenkapitalrendite jedenfalls lag im ersten Halbjahr mit 25 Prozent bereits weit über den angestrebten 20 Prozent.
Trotz guter und über den Erwartungen ausgefallener Resultate fällt der Kurs der Zurich-Aktie am späten Donnerstagmorgen um zwei Prozent zurück. Die grossen Unsicherheiten an der Börse machen auch vor der Zurich nicht halt. Noch stehen die Titel seit Jahresbeginn jedoch mit über zwei Prozent im Plus.