Energiestadt: Altdorf geht mit gutem Beispiel voran

Die Energiestadt Altdorf betreibt fünf Solarstromanlagen auf eigenen Gebäuden. Mit etwa 600 kWp Leistung produzieren sie rund 600‘000 kWh Solarstrom pro Jahr.

Blick auf Altdorf. - Keystone

Wie die Gemeinde Altdorf schreibt, ist Energiestadt als Teil des Bundesprogramms EnergieSchweiz ein sehr wirksames Element der Energiestrategie 2050.

Auch die Gemeinde Altdorf leistet als Trägerin des Energiestadtlabels einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität, indem sie ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Energiemanagement umsetzt.

Dabei steht unter anderen auch die Nutzung erneuerbarer Energien im Vordergrund. So hat die Gemeinde in den letzten Jahren fünf eigene Liegenschaften mit einer Solarstromanlage bestückt.

Eigener Solarstrom für mehrere Liegenschaften

Auf der Turnhalle/Aula Hagen wurde 2018 eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von rund 184 Kilowattpeak (kWp) realisiert, die jährlich rund 180’000 Kilowattstunden (kWh) Strom liefert. Die Ende 2021 in Betrieb genommene Anlage auf der Turnhalle Feldli weist eine Leistung von rund 207 kWp auf.

Speziell an diesen zwei Anlagen ist, dass sie einen sogenannten «Zusammenschluss für den Eigenverbrauch» (ZEV) bilden. Das bedeutet, dass der Strom der beiden Anlagen mit mehreren umliegenden Liegenschaften geteilt wird.

Davon profitieren das Schulhaus und das Schwesternhaus Bernarda, die Schulhäuser Florentini und Hagen mit Turnhalle sowie das Schulhaus, die Sportanlage und die Zivilschutzanlage im Feldli vom günstigen, eigenen Solarstrom.

«Dadurch, dass verschiedene Liegenschaften unseren Strom beziehen, können wir mehr vom produzierten Solarstrom selber verbrauchen», erklärt Rochus Gisler, der bei der Gemeinde für die Liegenschaftsverwaltung zuständig ist.

«Im Jahr 2023 mussten wir von unserem Elektrizitätsversorger einen Viertel weniger Strom einkaufen.» Das rechnet sich über die Jahre. «Je höher der Eigenverbrauch, desto schneller amortisiert sich die Anlage», sagt Rochus Gisler.

2024 gingen drei weitere Anlagen ans Netz

Gerade wenn eine Sanierung ansteht, macht es heute Sinn, den Bau einer Solaranlage zu prüfen. Dann können Synergien – beispielsweise beim Gerüst – genutzt werden, was die Kosten senkt.

So liess die Gemeinde im Rahmen der Dachsanierung der Gewerbeliegenschaft an der Rynächtstrasse (RUAGebäude) letztes Jahr eine Anlage mit einer Leistung von 54 kWp installieren. Seit März 2024 ist sie am Netz und liefert den Mietenden vor Ort produzierten Strom von der Sonne.

Ausserdem hat die Gemeinde im Rahmen der Sanierung des Feuerwehrlokals und des Werkhofs weitere Anlagen installiert. Auf dem Dach des Feuerwehrlokals befinden sich gleich zwei Anlagen, eine nach Süden und eine nach Westen ausgerichtet, die zusammen eine Leistung von 50 kWp aufweisen.

Beim Werkhof liefert seit der abgeschlossenen Flachdachsanierung eine 103-kWp-Anlage reichlich Strom, der für die Gebäudetechnik und das Laden der Elektrofahrzeuge genutzt wird.

Solarstrom für 120 Haushalte

Zusammengezählt weist die gemeindeeigene Solarstromproduktion heute eine Leistung von rund 600 kWp und einen Jahresertrag von rund 600‘000 kWh auf, was dem Verbrauch von rund 120 Haushalten (à 5000 kWh) entspricht.