Gotthard: Bund stösst bei Bohrungen auf Schadstoff Arsen
Bei Bohrungen am Gotthard hat der Bund arsenhaltiges Gestein freigelegt. Ursprünglich wurde es in den Urnersee geschüttet – nun soll es ins Tessin.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Arbeiten am Gotthard zum Bau der zweiten Röhre haben bereits begonnen.
- Das Ausbruchmaterial wurde als Teil eines Renaturierungsprojekts im Urnersee verschüttet.
- Nun wurde bekannt: das Geröll ist arsenhaltig.
Nach langer Planung soll es im Februar endlich so weit sein: Ein zweiter Strassentunnel wird durch den Gotthard gebohrt.
Die Arbeiten an der zweiten Röhre haben aber schon längst begonnen – unter anderem mit dem Bohren eines Zugangsstollens.
Besagter Stollen sorgt nun für Aufsehen. Was das Bundesamt für Strassen (Astra) nämlich noch nicht mitgeteilt hat: Im Schutt wurde arsenhaltiges Gestein gefunden, wie SRF berichtet.
Arsen ist ein Schwermetall, das natürlicherweise im Gestein vorkommen kann. Im Wasser können sich die Partikel auflösen und Giftstoffe freisetzen.
«Gemäss geologischem Bericht kein Arsen»
Das Astra hatte wohl nicht mit dem Arsen-Fund gerechnet. Und das, obwohl bereits beim Bau der ersten Röhre des Gotthard arsenhaltiges Gestein gefunden und zu einem begehrten Sammelstück wurde.
«Gemäss dem geologischen Bericht sollten wir kein Arsen finden», so Udo Oppliger, Gesamtprojektleiter des Baus der zweiten Röhre zur «Rundschau».
Renaturierungsprojekt im Urnersee mit Geröll von Gotthard
Ursprünglich war geplant, mit dem Geröll aus den Gotthard-Bohrungen ein Renaturierungsprojekt durchzuführen. 3000 Tonnen des Materials wurden deswegen bereits 2023 im Urnersee versenkt.
In Anbetracht der neuen Wissenslage wurde das Vorhaben nun wieder abgebrochen.
Eine Risikoabschätzung habe zwar gezeigt, dass die Ablagerung des Schutts im Urnersee möglich wäre. Das Schadenspotenzial des Projekts sei jedoch «nicht verhältnismässig und auch (...) nicht bewilligungsfähig», so das Urner Amt für Umwelt.
Stattdessen soll der Schutt nun für den geplanten Dorfpark in Airolo TI verwendet werden.