«Macht wenig»: Eventkönig Dürr kritisiert Basel wegen Konzert-Mangel

Die Einwohner dürfen nur zuschauen: Auch diesen Sommer finden in Basel keine bedeutenden Festivals statt. Eventkönig Thomas Dürr kritisiert die Stadt.

Basel im Sommer. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Basel zieht in puncto Festivals oft den Kürzeren – das wirkt sich negativ aus.
  • Es müsse sich etwas ändern, um die Konzert-Kultur wiederzubeleben, meint Thomas Dürr.
  • Der Eventveranstalter macht die Polizei für einen trostlosen Sommer verantwortlich.

Eventveranstalter und Chef von Act und Entertainment Thomas Dürr kritisiert die Polizei für den trostlosen Sommer in Basel. Im ganzen Land festen und feiern die Leute, was das Zeug hält. Dürr – wegen seiner Freundin Irina Beller vermehrt in den Schlagzeilen – wünscht sich diese Kultur auch in seinem Kanton.

Thomas Dürr und seine Liebste Irina Beller in einem SRF-Interview. - SRF

In einem Interview mit der «Basler Zeitung» spricht er offen über seinen Frust. Er habe ein grosses Konzert in Basel geplant, welches dann von den Behörden abgelehnt wurde. Die Band, deren Namen er nicht nennen möchte, trat wenig später in Bern auf.

Dürr ist seit 30 Jahren im Eventbusiness. Heisst: Er weiss, wie mit solchen Absagen umzugehen ist. Dennoch findet er, dass Basel sich damit das eigene Entertainment-Grab schaufelt: Solche Absagen würden sich in der Branche herumsprechen. Das wirke sich negativ auf den Kultur-Aspekt des Kantons aus, sagt er der Zeitung.

Unausgeschöpftes Potenzial

«Basel hat mit die beste Infrastruktur aller Schweizer Städte – und macht so wenig daraus», sagt Dürr. Mit einem Stadion, einer Halle und einem Theater bieten sich in der Stadt so einige Festival-Chancen. In dem grossen Musical Theater will die Stadt ein Hallenbad erbauen, was Dürr frustriert.

Er bekomme ständig Anfragen für Auftritte im Theater, denen er absagen muss. Eine Lösung muss bis Ende 2024 daher. «Sinnvoll wäre es doch, eine Schwimmhalle neben der St. Jakobs-Halle zu bauen, dort gibt es ja bereits etwas für Schwimmer».

Vor über 30 Jahren war das St. Jakobs-Stadion der Hotspot für grosse Künstler. «Mit diesen Open Airs sind wir aufgewachsen», schwärmt Dürr. 2001 wurde dann der St. Jakobs-Park eröffnet, welches den Konzerten ein abruptes Ende setzte.

Kritik an die Polizei

Nach Jahrzehnten in der Branche kritisiert Dürr die Behörden. «Die Polizei Basel-Stadt und die Polizei Basel-Land sind nicht in der Lage, gemeinsam das Publikum zu bewirtschaften.»

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Er bewundert die Zürcher im Event-Aspekt: Dort sei die Kaufkraft viel stärker – Sie verdienen mehr Geld. Wenn Basel das Musical Theater verliert, stirbt ein grosser Teil des Entertainment-Geschäfts aus.

Das Züri-Fäscht ist ein festliches Highlight – nicht nur für Zürcherinnen und Zürcher. (Symbolbild) - Keystone

Der Eventveranstalter will Basel wieder zur Festival-Stadt machen. Der Kanton fördere Randsportarten enorm. Die Konzertkultur hingegen ziehe immer wieder den Kürzeren. Er appelliert an die Regierungen Basel-Stadt und Basel-Land, «Basel für grosse Events wieder attraktiver machen».