Beschäftigungsprogramm Münchenstein – Ressourcen nutzen

Das Beschäftigungsprogramm der Gemeinde will arbeitswilligen Sozialhilfebeziehenden die Möglichkeit geben, sich für den ersten Arbeitsmarkt zu empfehlen.

Der Brüglingerhof mit den Merian Gärten in Münchenstein. - Nau.ch / Werner Rolli

Wie die Gemeinde Münchenstein mitteilt, verfolgt sie mit dem Beschäftigungsprogramm das Ziel, arbeitswilligen Sozialhilfebeziehenden eine Tagesstruktur zu bieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich für den Arbeitsmarkt zu empfehlen.

Hierfür spannen die Sozialen Dienste mit dem Werkhof, dem Facility Management und dem Forstbetrieb der Bürgergemeinde zusammen.

Sicht- und spürbare Resultate mit erkennbarem Nutzen

Die in die Jahre gekommenen Tischgarnituren, die in der Asylunterkunft an der Pumpwerkstrasse eingelagert sind, erleben zurzeit einen zweiten Frühling: Unter Anleitung und aktiver Mitarbeit von Roger Droll werden die Oberflächen gereinigt, abgeschliffen und im Anschluss mehrfach frisch gestrichen.

«Ein Vorteil dieser Arbeit ist, dass ein sicht- und spürbares Resultat vorliegt und ein unmittelbarer Nutzen erkennbar ist. Die renovierten Tische setzen wir gleich hier vor Ort wieder ein», sagt Roger Droll, der das Beschäftigungsprogramm der Gemeinde operativ leitet.

Die Anregung vonseiten Sozialhilfebehörde und dem Gemeinderat, Sozialhilfebeziehenden eine Möglichkeit zu bieten, geregelte Tagesstrukturen und sinnhafte Betätigung zu bieten, ist bei den Sozialen Diensten auf offene Ohren gestossen.

Beschäftigungsprogramm wurde im Dezember 2023 akkreditiert

«Unser Konzept eines regionalen Beschäftigungsprogramms wurde vom Kanton Basel-Landschaft im Dezember 2023 akkreditiert und figuriert somit auf der offiziellen Liste der kantonalen Beschäftigungsprogramme.

Bereits im Januar konnten wir uns mit der Umsetzung auseinandersetzen, und im März begrüssten wir den ersten Klienten«, blickt Raphael Schlageter, Bereichsleiter Sozialhilfe der Gemeinde Münchenstein, zurück.

Mittlerweile sind rund sechs Personen regelmässig zeitgleich im Einsatz. Es zeichnet sich ab, dass diese Anzahl in Kürze auf acht bis zehn Klienten erweitert wird.

Als Basis dient die Asylunterkunft an der Pumpwerkstrasse im Gewerbegebiet Münchenstein. Das ist insofern von Vorteil, als dass viele Klienten hier zu Hause sind und somit Arbeiten in ihrem direkten Lebensumfeld ausführen.

Kooperation mit Werkhof, Facility Management und Forstbetrieb

Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Beschäftigungsprogramms ist es, auf die Klientel zugeschnittene, sinnhafte Arbeiten zu finden. Zu diesem Zweck arbeiten die Sozialen Dienste mit dem Werkhof, dem Facility Management sowie mit dem Forstbetrieb der Bürgergemeinde zusammen.

Neben handwerklichen Tätigkeiten in und um die Asylunterkunft werden unter anderem die Grünflächen an der Känelmattstrasse 7 – wo die Sozialen Dienste situiert sind – durch das Beschäftigungsprogramm bewirtschaftet.

In Absprache mit dem Werkhof und den Facility Services werden niederschwellige Arbeiten ausgeführt und in Koordination mit dem Forstbetrieb verschiedene Tätigkeiten im Wald, beispielsweise bei der Freilegung von Wasserlaufschächten.

Herausforderung: Richtige Balance von Arbeiten und Einsatzmöglichkeiten

Eine Herausforderung ist es, bei der Planung der Arbeiten und des Einsatzrhythmus die richtige Balance zu finden.

«Die Ressourcen der Teilnehmenden des Programms sind sehr unterschiedlich. Wir sind sehr engagiert, uns den verschiedenen Gegebenheiten anzupassen», sagt Sozialbegleiter Roger Droll.

Unterschiedlich ist unter anderem das sprachliche Niveau, und so stellt das Beschäftigungsprogramm nicht zuletzt auch eine ideale Möglichkeit dar, die soziale und sprachliche Integration sowie die Selbstständigkeit generell zu fördern.

Erfolge: Integration in den ersten Arbeitsmarkt

Der Erfolg des Beschäftigungsprogramms bemisst sich einerseits am wachsenden Interesse – mittlerweile auch von Klienten aus anderen benachbarten Gemeinden.

Andererseits konnte ein bisheriger Klient mittlerweile in den ersten Arbeitsmarkt eintreten und eine weitere Person eine berufliche Grundbildung mit Berufsattest in Angriff nehmen.

«Wenn wir Menschen wieder erfolgreich in eine Arbeitstätigkeit integrieren können, gibt das Beschäftigungsprogramm der Gemeinde auch wieder etwas zurück», sagt Raphael Schlageter.