KSSG-Forschungsprojekt wird mit 250'000 Franken unterstützt

Wie das Kantonsspital St.Gallen informiert, erhält eine Forschergruppe für das Projekt «Resistenzen gegen Krebstherapien» 250'000 Franken Unterstützung.

Das Kantonsspital St.Gallen. - Kantonsspital St.Gallen

Professor Doktor Lukas Flatz, Leiter Experimentelle Dermatologie am Kantonsspital St.Gallen, und sein Team erhalten zusammen mit einer Forschergruppe aus Österreich für ihre vielversprechenden Forschungsvorhaben den Swiss Bridge Award 2023.

Das Preisgeld von je 250'000 Franken soll dazu beitragen, die Entstehung von Therapieresistenzen bei Krebs besser zu verstehen und neue Behandlungswege zu finden.

Die meisten Krebspatienten sprechen zunächst gut auf ihre Therapien an.

Der Kampf gegen Therapieresistenz bei Krebs

Mit der Zeit können sich jedoch Resistenzen gegen diese Therapien entwickeln, die dazu führen, dass die Behandlungen nicht mehr wirken.

Dadurch wird die Krebserkrankung unkontrollierbar und der Krebs kann sich weiter im Körper ausbreiten.

Die genauen Ursachen, und wie solche Therapieresistenzen entstehen, sind noch nicht ausreichend verstanden.

Aus diesem Grund hat die Stiftung Swiss Bridge entschieden, die Ausschreibung des Swiss Bridge Award 2023 dem Thema Therapieresistenz bei Krebs zu widmen.

Auszeichnung für wegweisende Projekte

Insgesamt haben sich 70 junge Wissenschaftler aus ganz Europa in diesem Jahr 2023 für den Award beworben.

Eine mit angesehenen Experten besetzte Jury hat in einem zweistufigen Evaluationsverfahren schliesslich zwei Forschungsvorhaben den Vorrang gegeben.

Die Projektleitenden Anna Christian Obenauf vom Research Institute of Molecular Pathology in Wien und Lukas Flatz vom Kantonsspital St.Gallen erhalten je 250'000 Franken für die Realisierung ihrer Forschungsprojekte.

Hautkrebsforschung mit Lukas Flatz

Marker für Resistenzen bei Hautkrebs entdecken Lukas Flatz und seine Forschungsgruppe untersuchen Hautkrebsarten wie das Plattenepithelkarzinom und das Melanom (schwarzer Hautkrebs).

Auch bei diesen Krebsarten hat eine neue Therapieform, die sogenannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die Behandlung in den letzten Jahren revolutioniert.

Doch auch hier stellt die Entwicklung von Resistenzen eine grosse Herausforderung in der Behandlung dar.

Lukas Flatz und sein Team haben Hinweise darauf gefunden, dass ein Prozess, der als Tumor-Differenzierung bezeichnet wird, für diese Resistenz verantwortlich sein könnte.

Immuneditierung und ihre Folge

Dabei verlieren Krebszellen ihre spezialisierten Eigenschaften und werden primitiver.

Das kann dazu führen, dass sie von der körpereigenen Immunabwehr weniger gut erkannt und bekämpft werden und sich auf andere Teile des Körpers ausbreiten können.

«Wir glauben, dass die De-Differenzierung von Krebszellen durch einen Prozess namens Immuneditierung verursacht wird, bei dem das Immunsystem Druck auf die Tumoren ausübt und ihre Eigenschaften verändert», sagt Lukas Flatz.

Diagnose und Behandlung im Fokus

In dem Projekt wollen er und sein Team Marker für die De-Differenzierung bei Melanomen und Plattenepithelkarzinomen entdecken.

Dies könnte die Diagnose dieser Krebsarten deutlich verbessern und neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen.

Das Labor Experimentelle Dermatologie ist Teil des Instituts für Immunbiologie des Kantonsspitals St.Gallen und führt Forschungsprojekte aus den Bereichen der Dermatologie und der Onkologie durch.