Schweizergarde erhält 1,5 Millionen von St. Galler Katholiken
Die St. Galler Katholiken beteiligen sich mit 1,5 Millionen Franken an einem Neubau für die Schweizergardisten in Rom.
Die St. Galler Katholiken beteiligen sich mit 1,5 Millionen Franken an einem Neubau für die Schweizergardisten in Rom. Das Katholische Kollegium, dass coronabedingt in der Kathedrale tagte, bewilligte am Dienstag den Beitrag, der aus einem Spezialfonds bezogen wird.
Erstmals in seiner Geschichte tagte das Katholische Kollegium des Kantons St. Gallen in der Kathedrale St. Gallen und nicht wie gewohnt im Kantonsratssaal. Die Türen der Bistumskirche bleiben während der Sitzung für Besucherinnen und Besucher geschlossen.
Das Parlament der St. Galler Katholiken befasste sich auch mit einem Beitrag an die päpstliche Schweizergarde. Ihr Quartier in Rom besteht aus drei Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert mit einer «maroden Bausubstanz».
Papst Franziskus hat 2018 beschlossen, die Garde von 110 auf 135 Mann aufzustocken, gleichzeitig lockerte er die Bestimmungen für Heirat und Familiengründung junger Gardisten.
Aus dem Kanton St. Gallen waren und sind immer überdurchschnittlich viele junge Männer im Dienst des Papstes, aktuell sind es 15, wie der Katholische Administrationsrat (Regierung) schrieb. Der Renovierungsbedarf sei gross und die Platzverhältnisse sehr eng.
Mit einem Neubau sollen diese Probleme beseitigt werden. Es gehe um eine Signalwirkung und darum, dass die neue Kaserne jetzt bald gebaut werden könne, sagte Raphael Kühne, Präsident des Administrationsrats, am Dienstag vor dem Kollegium.
Das Katholische Kollegium entschied mit wenigen Gegenstimmen, einen Beitrag von 1,5 Millionen Franken an die Gesamtkosten des Neubaus von 55 Millionen Franken zu leisten. Neben der Patenschaft für die vorgesehene Bibliothek übernimmt der Kanton St. Gallen die Kosten für elf Einzelzimmer und ein Familienstudio.
Das Geld stammt nicht aus Kirchensteuer-Erträgen, sondern aus dem Sparad-Fonds. Beiträge an den Neubau werden vom Vatikan, von Bund und Kantonen sowie Spenden aus der Wirtschaft und privaten Gönnern erwartet. Ein Redner wollte wissen, wie gross der Beitrag des Vatikans sei.
Das Parlament bewilligte ausserdem das Budget 2021. Der Voranschlag sieht ein Defizit von rund 830'000 Franken vor. Es wird mit Coronavirus bedingten Ertragsausfälle bei der Zentralsteuer von einer Million Franken und Mindereinnahmen beim Museumsbetrieb im Stiftsbezirk gerechnet.