Eine Beteiligungsveranstaltung in Lalden fand Anklang
Wie die Gemeinde Lalden mitteilt, fand unter dem Motto «Zukunft Lalden» ein kreativer Prozess der Beteiligung statt.
Die Bevölkerung im Oberwallis sieht sich derzeit mit grossen ökonomischen und sozialen Veränderungen konfrontiert. Die Wirtschaft wächst und mit ihr auch die Bevölkerung im Oberwallis. Mit dem Zuwachs steigt auch die Vielfalt. Dadurch stellen sich Fragen der Zugehörigkeit zur Dorfgemeinschaft, Fragen des Zusammenlebens und Fragen der Gemeinschaftlichkeit in neuer Form.
Das Projekt Soziallabor Oberwallis der Hochschule für Soziale Arbeit der HES-SO Valais-Wallis will diesen Moment der Veränderung unterstützen. Mittels partizipativer Prozesse werden in den Gemeinden Labors geschaffen, in denen über konkrete Projekte aber auch über das Zusammenleben und die gemeinsame Zukunft im nachbarschaftlichen Kontext nachgedacht wird.
In einem Labor darf getüftelt und experimentiert werden. Daraus entstehen konkrete Projekte, welche von der Bevölkerung selbstbestimmt umgesetzt werden. Die Entwicklung in den Dörfern wie auch die grossen Veränderungen im Oberwallis werden zudem mit Forschung dokumentiert und begleitet.
Drei Pilotgemeinden nehmen am Soziallabor Oberwallis teil. Das Dorf Lalden ist seit je her stark beeinflusst durch die Ortsansässige Industrie. Diese brachte dem Dorf und seiner Bevölkerung Wohlstand und Fortschritt und trotzdem blieb das ländliche, landwirtschaftliche und ruhige in vielen Facetten und teilen erhalten.
Ideen für die Zukunft fanden ihren Platz
Der Gemeinderat stimmte vor gut einem Jahr dem Projekt zu und stellte eine Arbeitsgruppe zusammen. Die Arbeitsgruppe hatte den Auftrag, eine Beteiligungsveranstaltung für die Bevölkerung zu organisieren. Form und Inhalt waren dabei völlig offen, denn Themen und Bedürfnisse in den Gemeinden unterscheiden sich stark.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe gestalteten einen Postenlauf im Dorf. So wurde die Bevölkerung nachmittags im Dorf auf einen Spaziergang geschickt, in dem sie an insgesamt fünf Posten vorbeikamen. Von weitem war ein breit aufgespanntes Netz zu sehen mit Fotos von früheren und jetzigen Traditionen und Anlässen.
Unter dem Titel «Lebendiges Lalden» fanden Ideen für die Zukunft ihren Platz. An einem anderen Posten konnten Jugendliche mit einer Polaroid-Kamera Selfies machen und in Sprechblasen schreiben, was es für sie künftig braucht. Mit Legos wurde im Braustall am künftigen Ortsbild gebastelt.
Über die zahlreichen Vereine und was sie künftig lebendig hält wurde an einem anderen Posten debattiert. Auf dem Dorfplatz konnten weitere Visionen, Wünsche und Ideen für Lalden auf Plakaten festgehalten werden: «Was siehst du in Lalden in fünf Jahren? Was machst du in Lalden in fünf Jahren? Was wünschst du dir für die Zukunft?», waren nur einige Fragen, welche die Anwesenden zum Denken, Diskutieren, Schreiben und Malen anregten.
Über 100 Laldner genossen gemeinsam die Veranstaltung
Gleich mit dabei waren die Neuzugezogenen von Lalden, die vorgängig von der Gemeinde empfangen wurden. Gegen Abend fassten Marina Richter und Anita Heinzmann vom Projekt Soziallabor Oberwallis die wichtigsten Inhalte in einem Résumé zusammen. Zentrale Themen waren Generationensolidarität und Zusammenhalt, Sport- und Freizeitangebote, Energieumbau und kreative Ideen der Gestaltung des Dorfkerns.
Die angeregten Diskussionen mündeten in einen Apéro und wurden schliesslich beim gemeinsamen Essen auf dem Dorfplatz weitergeführt. Für nostalgische Momente sorgten schliesslich noch Filmeindrücke von Vereinsanlässen, gemeinsamem Brotbacken und anderen Aktivitäten in Lalden aus vergangenen Jahren und Jahrzehnten.
Über 100 Laldner genossen gemeinsam den Ausklang der Veranstaltung. So unterschiedlich die Gemeinden im Oberwallis sind, so werden auch die künftigen Beteiligungsveranstaltungen unterschiedliche Formen und Inhalte haben.
Eine Arbeitsgruppe in Gampel-Bratsch bereitet sich als dritte Pilotgemeinde ebenfalls auf eine Beteiligungsveranstaltung vor. Das Projekt Soziallabor Oberwallis wird finanziert durch die Lonza und das Projekt citoyenneté der Eidgenössischen Migrationskommission.