Irans Fans appellieren an russische Moderatorin
Iranische Fussballfans sorgen sich um die Live-Übertragung der WM-Auslosung im iranischen Staatssender. Grund dafür ist die Garderobe der russischen Sportjournalistin.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Programm des iranischen Staatssender wird sofort unterbrochen, wenn Bilder von leicht bekleideten Frauen gezeigt werden.
- Deswegen machen sich iranische Fussballfans sorgen, dass sie die Live-Übertragung der WM-Auslosung nicht schauen können.
- Mehrere Fans haben die russische Moderatorin Maria Komandnaja aufgefordert, sich nicht zu sexy anzuziehen.
Maria
Komandnaja wird die Zeremonie gemeinsam mit dem englischen
Ex-Fussballer Gary Lineker moderieren. Wegen der strengen
islamischen Vorschriften wird das Programm beim iranischen Staatssender jedoch sofort
unterbrochen, sobald Bilder von leicht bekleideten Frauen gezeigt werden.
Aus Sorge,
die Auslosung nicht komplett sehen zu können, haben viele iranische Fans
die Moderatorin in den sozialen Medien gebeten, sich nicht zu sexy
anzuziehen.
«Bitte hilf uns mit der Wahl deiner Garderobe, damit auch wir
die ganze Zeremonie sehen können», schrieb ein persischer Fan auf
der Instagram-Seite der Russin. Tausende solcher Appelle soll es laut
iranischen Medienberichten vom Dienstag gegeben haben.
Laut dem
Portal «Mokhbernews» soll Komandnaja den Fans geantwortet haben, dass sie von
den Restriktionen im Iran nicht gewusst habe. Sie kündigte eine «dezente Garderobe»
an - diese bestimmt allerdings der Weltverband FIFA und nicht die Moderatorin.
Unterbruch wegen Samba-Tänzerinnen
2006 gab es das Problem mit Heidi Klum. Vor vier Jahren in Rio musste
die Sendung wegen der Samba-Tänzerinnen sogar minutenlang unterbrochen
werden.
Dennoch
werden Millionen von Iranern die Auslosung am Freitag in Moskau verfolgen.
Sie
hoffen auf Argentinien, Brasilien oder Deutschland als Gruppengegner der
iranischen Nationalmannschaft. Auf Weltmeister Deutschland traf das iranische
Team schon einmal bei der WM 1998 in Frankreich und verlor damals in
Montpellier mit 0:2.