Oprah Winfrey wird heute 65 Jahre alt
Sie lockte Stars aus der Reserve, verdiente Milliarden: Oprah Winfrey verkörpert den amerikanischen Traum gleich doppelt und dreifach.
Das Wichtigste in Kürze
- Oprah Winfrey ist in den USA nicht nur für schwarze Menschen eine Art Übermutter.
- Die heute 64-Jährige gilt als eine er einflussreichsten US-Frauen überhaupt.
Wenige Tage vor den Kongresswahlen in den USA im November wollte Oprah Winfrey etwas loswerden: Sie habe keinerlei Pläne, im Jahr 2020 als Präsidentin zu kandidieren, sagte sie bei einem Wahlkampfauftritt zur Unterstützung von Demokratin Stacey Abrams. «Ich will nicht antreten, okay?» Fast klang es genervt. Unter ihren knapp 42 Millionen Followern auf Twitter gab es sicher einige, die bei einer Kandidatur der Talkmasterin laut gejubelt hätten.
65 Jahre wird die Medienfrau, Schauspielerin und Produzentin heute Dienstag alt und zählt weiter zu den einflussreichsten Frauen in den USA und darüber hinaus. Das «Forbes»-Magazin listet Winfrey im Ranking der mächtigsten Frauen auf Platz 20.
Gegen Männer durchgesetzt
In gewisser Hinsicht verkörpert Winfrey den amerikanischen Traum gleich doppelt und dreifach. Sie verdiente ihr Vermögen von schätzungsweise 2,7 Milliarden Dollar nicht nur selbst, sondern setzte sich dabei auch im von weissen Männern beherrschten US-Entertainment durch.
Es waren nicht nur Filmstars wie Tom Cruise oder Musiker wie Michael Jackson und Whitney Houston, die bei Winfrey Platz nahmen und Details aus ihrem Leben auspackten. Mit den passenden Fragen lockte Winfrey auch berühmte Künstler, Unternehmer und Politiker aus der Reserve und zeigte deren menschliche Seite, holte aber auch Menschen mit Ängsten oder bizarren Süchten ins Studio.
Stimme für Afroamerikaner
Für Afroamerikaner ist Winfrey eine solch tragende Stimme, dass das National Museum of African American History and Culture in Washington ihr derzeit eine eigene Ausstellung widmet. Winfrey selbst sieht ihren Erfolg als «Wiedergutmachung» für all diejenigen, die im langen Kampf für Gleichberechtigung in USA mehr leiden mussten als sie.
Ihr beeindruckender Weg bestärkt vor allem schwarze Amerikaner bis heute. «Oprah zu sehen, ist jeden Tag der Grund, warum ich mich selbst so heftig liebe», schrieb jemand in das Gästebuch des Museums. Als Winfrey die Ausstellung besuchte und den Eintrag las, kamen ihr die Tränen.
«Ich musste weinen, weil der Kreis sich geschlossen hatte und der Auftrag erfüllt wurde», sagte sie. Sie habe ein Spiegel für ihr Publikum und für deren Lebensgeschichten sein wollen, damit «die Menschen sich selbst sehen».