Bundesrat Alain Berset will Krankenkassenprämien bremsen

Der Bundesrat hat neun Massnahmen zur Dämpfung der Gesundheitskosten beschlossen. Damit sollen die Krankenkassenprämien weniger stark ansteigen.

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Nau - Interview mit Gesundheitsminister Alain Berset, über die neuen Sparmassnahmen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit neun Massnahmen will die Landesregierung den Anstieg der Prämien bremsen.
  • Unter anderem sollen die Preise für Generika deutlich sinken.

Gesundheitsminister Alain Berset präsentiert die Massnahmen im Rahmen eines ersten von zwei Massnahmenpaketen. Alle Akteure sollen Instrumente erhalten, um das Kostenwachstum im Gesundheitswesen zu bremsen. Das Sparpotenzial gibt der Bundesrat mit «mehrere Hundert Millionen Franken pro Jahr» an.

Experimente und Tarife

Als erste Massnahme streicht Berset den Experimentierartikel heraus. Neu sollen innovative, kostendämpfende Pilotprojekte zur Entlastung der Prämienzahler getestet werden können, die von den gesetzlichen Regeln abweichen. Denkbar seien zum Beispiel neue Versicherungsmodelle

Der Bundesrat will den Kostenanstieg im Gesundheitswesen bremsen. - Keystone

Die Tarifverhandlungen sollen besser stukturiert werden. Die Tarifpartner eine nationale Tariforganisation für den ambulanten Bereich schaffen.

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Nau - Interview mit Gesundheitsminister Alain Berset, über die neuen Sparmassnahmen.

Für den stationären Bereich existiert eine solche Organisation bereits. Ziel sei, dass weniger zu Blockaden zwischen den Tarifpartnern komme und veraltete Tarife schneller angepasst werden können.

Bundesrat will tiefere Generikapreise

Bei den Generika setzt Berset erneut den Rotstift an. Mit einem Referenzpreissystem für patentabgelaufene Arzneimittel nimmt er die Pharmaunternehmen in die Pflicht. Damit soll der Preisunterschied zum Ausland kleiner werden. Generika sind in der Schweiz mehr als doppelt so teuer als im Ausland.

Gesundheitsminister Alain Berset. - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Eine weitere Massnahme soll die Rechnungskontrolle durch die Patientinnen und Patienten verbessern. Bisher erhielten sie insbesondere von vielen Spitälern keine Kopie ihrer Rechnung und konnten diese nicht kontrollieren. Künftig sollen die Leistungserbringer verpflichtet werden, den Patientinnen und Patienten eine Rechnungskopie zuzustellen.