Coronavirus: Alain Berset will an Polizeistunde festhalten
Um Mitternacht müssen Bars, Clubs und Restaurants schliessen. Das schmerzt finanziell und ärgert viele Gäste. Wie lange bleibt das Regime noch aufrechterhalten?
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Parlament.ch - Innenminister Alain Berset über die derzeit herrschende Polizeistunde.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gastronomie leidet unter der vom Bund verfügten Polizeistunde.
- Esther Friedli (SVP) hat nun Gesundheitsminister Alain Berset damit konfrontiert.
- Dieser erachtet die Einschränkung weiterhin als wichtig.
- Allerdings sei der Bundesrat bereit, die Sperrstunde bei nächsten Lockerungen zu prüfen.
Seit rund einem Monat sind Bars und Restuarants wieder geöffnet. Um Punkt Mitternacht ist aber spätestens Schluss. Der Bundesrat will so übermässigen Alkoholkonsum und damit einhergehende Annäherungsversuche verhindern. Die ohnehin gebeutelten Betreiber ächzen unter der Einschränkung.
Mit der Wiedereröffnung von Clubs am letzten Wochenende wurden weitere Probleme dieses strikten Regimes sichtbar. So strömten um 24 Uhr etwa in der Zürcher Langstrasse oder der Berner Aarbergergasse hunderte Partygänger gleichzeitig auf die Strassen.
Esther Friedli fordert sofortige Abschaffung
Die St. Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli fordert nun die sofortige Abschaffung der Polizeistunde. In der Fragestunde konfrontierte sie Gesundheitsminister Alain Berset persönlich damit.
In seiner Antwort stellt der SP-Magistrat gleich zu Beginn klar: «Der Bundesrat erachtet die Einschränkung als wichtig.» Internationale Erfahrungen hätten gezeigt, dass Restaurants, Bars und Nachtclubs eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen können.
Berset macht den Beizern und Clubbetreibern aber Hoffnung. «Der Bundesrat ist bereit, diese Beschränkung sobald wie möglich im Rahmen der nächsten Lockerungsschritte zu überprüfen und falls möglich aufzuheben. Er beobachtet dazu die epidemiologische Lage kontinuierlich um einen zeitnahen Entscheid zu treffen.»
Coronavirus: Wie lange bleiben Einschränkungen?
Friedli, die mit ihrem Partner Toni Brunner den Landgasthof Sonne in Ebnat-Kappel SG führt, dürfte damit keinesfalls zufrieden sein. Die nächste Chance für eine Aufhebung des Regimes bietet sich wohl am Freitag. Dann tagt der Bundesrat und dürfte sich erneut über die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus unterhalten.
Aufgrund der sehr tiefen Fallzahlen werden sich einige Wirte und Club-Betreiber grosse Hoffnungen machen.