Coronavirus: BAG plant millionenschwere Impfkampagne
Schon bald wird breit gegen das Coronavirus geimpft. Das BAG plant eine grosse Kampagne, um das Vertrauen in Moderna & Co. zu stärken. Nau.ch kennt die Details.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz hat bisher noch keine grosse Impf-Werbekampagne für die Covid-Impfung.
- Das BAG will aber bald vermehrt für die Impfstoffe und die Anmeldung werben.
- Ab Mitte Mai soll für 1,3 Millionen Franken auch TV-Werbung ausgestrahlt werden.
FDP-Präsidentin Petra Gössi ärgert sich. Die Strategie von Impfen und Testen, um das Corona-Desaster zu meistern, beurteilt sie zwar als richtig. «Allerdings habe ich noch keine Informationskampagne gesehen, was ich als problematisch empfinde», sagt sie im Nau.ch-Interview.
Das sind sich offenbar auch die Behörden bewusst und reagieren bald. Auf Anfrage von Nau.ch macht das BAG nun seine Kampagnen-Pläne für die nächsten Wochen und Monate publik.
Coronavirus: Echte Impf-Offensive erst Mitte Mai
«Am 19. April startet eine weitere, 3-wöchige Kampagnenwelle», bestätigt Adrian Kammer. Der Kampagnenleiter im BAG verspricht Sujets und Spots im TV, im Internet und weitere Anzeigen.
Dabei soll die eigentlich bereits existierende Kampagne «Ich werde mich impfen lassen» erneut benutzt werden. Kostenpunkt: Rund 700'000 Franken. «Das BAG baut die Informationskampagne zur Covid-19-Impfung laufend aus und führt sie weiter», so Kammer.
Eine echte Offensive zur Erhöhung der Impfquote gegen das Coronavirus startet dann «ab Mitte Mai, sobald breit geimpft werden kann.» Diese Kampagne soll daran erinnern, «dass man sich für die Impfungen registrieren kann».
Zusätzliches Budget von 1,3 Millionen
Dazu wird ein eigener TV-Spot entwickelt, verrät Kammer. Zusätzlich werden auch Plakate eingesetzt. Insgesamt ist dafür zusätzlich Budget von 1,3 Millionen Franken vorgesehen.
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Die Millionen-Offensive hat gute Gründe. Zwar hat sich der Anteil jener, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, laufend erhöht. Doch noch immer zeigen sich viele Schweizerinnen und Schweiz skeptisch. So waren etwa im Kanton Zürich lange nicht alle verfügbaren Termine ausgebucht.
Sicher ist: Gesundheitsminister Alain Berset hält an seinem Ziel fest, dass bis im Sommer alle einen Piks erhalten, welche das wollen. Von Pfizer und Moderna sollen bis Ende Juni weitere 8 Millionen Impfdosen geliefert werden.
Unklar ist weiterhin, ob und wann Swissmedic das Vakzin von AstraZeneca zulässt. Für die Impfstoffe von Curevac und Novavax wurde noch kein Zulassungsgesuch eingereicht. Mit diesen beiden Herstellern hat die Schweiz Verträge abgeschlossen.