Deshalb legt die SP 2019 zu
Die Sozialdemokraten lecken nach der bitteren Niederlage bei der Rentenreform Wunden. Nau sagt, weshalb die Genossen in Bezug auf die nächsten Wahlen dennoch optimistisch sein dürfen.
Was der SP im Moment fehlt sind Charakterköpfe in der Deutschschweiz und Frauen in Spitzenämtern. Parteipräsident Levrat und Fraktionschef Roger Nordmann stammen beide aus der Romandie und dürften die Partei in die Wahlen führen. Nau-Prognose: Die Sozialdemokraten legen leicht zu, schaffen es auf knapp 20 Prozent (2015: 18,8).
Das Wichtigste in Kürze
- In genau zwei Jahren wählt die Schweiz ein neues Parlament.
- Die SP kann sich nach der Niederlage bei der Rentenreform als Alternative profilieren.
- Nau-Prognose: Die Roten legen am 20. Oktober 2019 zu.
Nein zur
Unternehmenssteuerreform, Ja zur Energiestrategie, Ja zur erleichterten
Einbürgerung. Dazu Sitzgewinne bei kantonalen Wahlen in der Deutschschweiz.
Seit 2015 geht es für die SP leicht bergauf.
Der grosse Dämpfer folgte vor
einem Monat mit dem Volksnein zur Rentenreform. Ist das rote Höhenflügchen
damit vorbei?
Keineswegs, sagt SP-Präsident Christian Levrat zu Nau. Seine
Partei werde «mit aller Kraft die Pläne der Rechten für eine Rentensenkung oder
ein höheres Rentenalter bekämpfen.»
«Konstruktive Oppositionspolitik»
Tatsächlich könnte sich die
Schmach heute in zwei Jahren als Glücksgriff erweisen. Kommt es wie erwartet
zum Schulterschluss zwischen CVP, FDP und SVP, kann sich die SP in einem
Kernthema als Oppositionspartei profilieren. In diese Richtung äussert sich
auch Levrat selbst: «SVP und FDP mögen im Bundeshaus eine Mehrheit haben, in
der Bevölkerung haben sie sie nicht. Darum braucht es eine SP, die eine
unbequeme aber konstruktive Oppositionspolitik betreibt.»