Französische Rafale-Kampfjets kommen in die Schweiz
Die französische Marine macht ein Landetraining in der Schweiz – mit der Rafale, einem der Kampfjet-Typen, die auch für die Schweiz in Frage kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Morgen landen vier Rafale der französischen Marine auf dem Militärflugplatz Meiringen.
- Die Piloten sollen die Navigation im Gebirge üben.
- Die Rafale ist einer der Flugzeugtypen, die für die Schweiz in der engeren Auswahl sind.
Das Communiqué aus dem VBS ist mit relativierenden Formulierungen gespickt, denn es ist auch dem Verteidigungsdepartement klar, dass fremde Kampfjets in der Schweiz ein interpretationsfreudiges Thema sind. Noch dazu, wenn es just ein Kampfjet-Typ ist, den auch die Schweiz beschaffen könnte.
«Gehört zur Standardausbildung»
Am Mittwoch werden vier Rafale-Kampfjets aus der Bretagne kommend in Meiringen BE landen. Das Landetraining im Gebirge soll geübt werden. Das sei, bemerkt das VBS nebenbei, Courant normal: Im Rahmen der Navigationsausbildung der Franzosen gehöre solches dazu. Zwischenlandungen im Ausland seien auch für Schweizer Piloten Standard.
Dass die Franzosen in Meiringen landen, habe gute Gründe: «Der Militärflugplatz Meiringen gilt als anspruchsvoll und ist deshalb bei ausländischen Luftwaffen beliebt für solche Trainings.» Ausserdem habe man mit Frankreich ein Abkommen über die Ausbildungszusammenarbeit.
Riskante Trainings
Tatsächlich trainiert die Schweizer Luftwaffe immer wieder in allen möglichen Ländern: In Skandinavien, Schottland, Polen oder eben in oder mit Frankreich im Grenzraum über dem Jura. Dort ist 2015 ein Schweizer F/A-18 abgestürzt, der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten.
2007 krachte ein Tornado der Deutschen Bundeswehr im hinteren Lauterbrunnental in eine Felswand. Der Pilot kam dabei ums Leben, der mitfliegende Waffensystemoffizier konnte lebend geborgen werden. Auch hier sollte die Navigation im Gebirge trainiert werden.