Johann Schneider-Ammann wünscht sich Ehrlichkeit und Mut
Bundesrat Schneider-Ammann hat sich vor der Wahl seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin mit Humor vom Parlament verabschiedet.
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Nau - Die Rede von Johann Schneider-Ammann an den Bundesratswahlen 2018.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat seine Abschiedsrede gehalten.
- Er sei froh, für einmal vor dem Parlament zu stehen, ohne etwas zu wollen, sagte er.
Nach Doris Leuthard war er an der Reihe: Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat sich mit dem Wunsch nach Ehrlichkeit, Rechtzeitigkeit und Mut vor der Wahl seiner Nachfolgerin oder seines Nachfolgers von der Vereinigten Bundesversammlung verabschiedet.
«Ein Rednerpult käme mir auf die Frage nach meinem Lieblingsmöbel bestimmt nicht in den Sinn», begann Schneider-Ammann seine Rede vor dem Parlament und erntete Lachen und Applaus. Trotz etwas Wehmut falle es ihm nun leicht, im Parlament zu sprechen. «Weil ich zum ersten Mal vor Ihnen stehe, ohne etwas zu wollen.»
Mut heisse, sich zusammenzutun wenn Lösungen im Vordergrund stünden statt sich selbst zu profilieren, sagte Schneider-Ammann den National- und des Ständerates. Zur Ehrlichkeit in der Politik gehöre, «das Wichtige so zu benennen, wie es ist - und nicht so wie es einem besser passt.»
Arbeiten und Resultate bringen: So habe er das Amt als Bundesrat interpretiert, sagte Schneider-Ammann. Er habe sich stets als Vertreter des Konkreten verstanden, nicht als Publikumsliebling.
Fokus auf Reformbedarf
Schneider-Ammann forderte Verbesserungen im liberalen Sinn: Mehr ermöglichen und weniger verbieten, mehr wagen und weniger regulieren, mehr auf die Realität schauen und weniger auf Positionen, mehr auf Reformbedarf und weniger auf Besitzstände, mehr auf Weltverbundenheit und weniger auf Rückzug.
Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier verabschiedeten nach Doris Leuthard auch Schneider-Ammann mit einer ausgiebigen Standing Ovation.