SP warnt vor Rechtsüberholen auf der Autobahn
Paukenschlag für die neue Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga: Die Kantone wollen Rechtsüberholen auf der Autobahn erlauben. Ihre Partei warnt vor Wild-West.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat möchte das Rechtsvorbeifahren auf der Autobahn legalisieren.
- Die Kantone gehen weiter und plädieren gar dafür, Rechtsüberholen zu erlauben.
- Die SP warnt vor einer Gefährdung der «vernünftigen» Autofahrer.
Jeden Tag stehen Autofahrer stundenlang im Stau. Die stockende Blechlawine auf den Autobahnen geht nicht nur Betroffenen auf die Nerven, sondern kostet die Wirtschaft viel Geld.

Der Bundesrat möchte deshalb das Rechts-Vorbeifahren erlauben, um den Verkehrsfluss zu fördern. Recherchen zeigen aber: Den Kantonen reicht das nicht. In der Vernehmlassung sprach sich eine Mehrheit der Stände für das Rechtsüberholen aus.
Diese Haltung überrascht in Bundesbern viele – und schockiert die Verkehrspolitiker der SP. Der für das Dossier zuständige Nationalrat Thomas Hardegger zeigt sich verärgert.
SP: «Einladung für ungeduldige Fahrer!»
«Die Strassenlobby versucht etwas durchzuwürgen, das die Verkehrssicherheit massiv gefährdet», ärgert sich der Zürcher. Er bezeichnet das Rechtsüberholen als Einladung für ungeduldige Autofahrer.
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Hardegger: «Sie werden Schlangenlinien fahren, was zu Wildwest-Zuständen auf unseren Strassen führen wird.» Das gefährde aber alle «vernünftigen» Automobilisten. Deshalb lehnt er die drohende Regellockerung ab.
Lenkt jetzt Sommaruga ein?
Am Zug ist nun Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga. Die SP hofft auf ein Einlenken ihrer Bundesrätin. Auch Hardegger ist sich aber bewusst, dass am Ende der Bundesrat als Gremium entscheidet.
Sicher ist: Kommt «nur» das Rechtsvorbeifahren, dürfte es in der Praxis schwierig sein zu beurteilen, ab wann ein Vorbeifahren als Überholen gewertet wird. Die Linke will auch deshalb alles beim Alten belassen.