Ablauf der Krönung nach Kritik an Treueschwur leicht verändert
Eine umstrittene Stelle im Gottesdienst ist nach scharfer Kritik kurzfristig leicht verändert worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Church of England hatte zu einem öffentlichen Treueschwur der Bevölkerung aufgerufen.
- Diese Stelle im Gottesdienst ist nun kurzfristig leicht verändert worden.
- Der Erzbischof wird die Gemeinde nun «einladen», dem König ihre Unterstützung zu zeigen.
Nach scharfer Kritik an einem Aufruf der Church of England zu einem öffentlichen Treueschwur der Bevölkerung für König Charles III. ist die umstrittene Stelle im Gottesdienst kurzfristig leicht verändert worden. Der Erzbischof von Canterbury als geistliches Oberhaupt der Anglikanischen Kirche wird die Gemeinde nun «einladen», dem Monarchen ihre Unterstützung zu zeigen. Zunächst hatte es geheissen, er werde die Menschen in der Westminster Abbey sowie die Millionen an den Bildschirmen «aufrufen», dem König lautstark die Treue zu schwören. Diese Neuerung war als spaltend und anachronistisch kritisiert worden.
Charles habe der Änderung zugestimmt, hiess es in britischen Medien am Samstag. Sein Freund und offizieller Biograf Jonathan Dimbleby sagte der britischen Nachrichtenagentur PA, der König hätte die «Homage of the People» (Tribut der Menschen) genannte Würdigung «abscheulich» gefunden.
Der geplante Teil sollte die Tradition ersetzen, dass andere Royals sowie Adlige vor dem König knien und ihm huldigen. Aus der Church of England hiess es zunächst, man hoffe, die bedeutende Änderung werde zu einem «grossen Schrei in der ganzen Nation und auf der ganzen Welt zur Unterstützung des Königs» führen.
Die Menschen sollten, wo sie auch standen, sagen: «Ich schwöre Ihrer Majestät wahre Treue sowie Ihren Erben und Nachfolgern gemäss dem Gesetz. So wahr mir Gott helfe.» Die Anti-Monarchie-Organisation Republic kritisierte, die Formel bekenne sich etwa zu Charles' Bruder Prinz Andrew, der auf Rang acht der britischen Thronfolge steht und wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal äusserst unbeliebt ist.