Aserbaidschanische Armee beginnt mit Übernahme der Region Latschin

Die aserbaidschanische Armee hat mit der Übernahme der dritten und letzten Region begonnen, die Armenien übergeben muss.

Russische Soldaten in Latschin (Archivbild). - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Asarbaidschans Armee hat die dritte und letzte Region übernommen.
  • Nach dem Waffenstillstand hatte sich Armenien auf die Übergabe der drei Regionen geeinigt.

Die aserbaidschanische Armee hat mit der Übernahme der dritten und letzten Region begonnen, die Armenien gemäss des Waffenstillstandsabkommens im Berg-Karabach-Konflikt an das Nachbarland übergeben muss.

Einheiten der Streitkräfte hätten am frühen Dienstagmorgen den Bezirk Latschin erreicht, teilte das Verteidigungsministerium in Baku mit. In den vergangenen Wochen hatte Armenien bereits die Regionen Aghdam und Kalbadschar an Aserbaidschan übergeben.

Meisten armenischen Bewohner geflohen

Auf einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video war ein Panzer mit einer aserbaidschanischen Flagge zu sehen, der einen Konvoi von Armeefahrzeugen anführte. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, rückte ein von russischen Militärfahrzeugen begleiteter Konvoi aserbaidschanischer Militärtransporter in der Stadt Latschin.

Russische Friedenssoldaten passieren in gepanzerten Fahrzeugen einen armenischen Checkpoint unweit der neuen Grenze. Aserbaidschan hat in der Konfliktregion Berg-Karabach ein Gebiet kampflos von Armenien zurückbekommen. - dpa

Vor der Ankunft der aserbaidschanischen Armee waren die meisten der bisherigen armenischen Bewohner aus Latschin geflohen, viele nahmen dabei ihr gesamtes Hab und Gut mit. Einige der Menschen hatten ihre Häuser vor der Ankunft der aserbaidschanischen Armee sogar angezündet. Auch am Montagabend brannten am Stadtrand von Latschin wieder zwei Häuser.

Grosse Gebietsverluste für Armenien

Nach sechswöchigen schweren Kämpfen um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach hatten sich die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan vor rund drei Wochen unter der Vermittlung Russlands auf einen Waffenstillstand geeinigt. Das Abkommen vom 9. November sieht vor, dass beide Kriegsparteien jene Gebiete behalten dürfen, in denen sie derzeit die Kontrolle haben - für Armenien bedeutet das grosse Gebietsverluste.

Seit der Vereinbarung gibt es in dem Land Proteste gegen die Regierung. Für die Kontrolle des Waffenstillstands sind laut dem Abkommen russische Truppen zuständig.

Durch die Region Latschin führt eine eine wichtige Strasse, die Berg-Karabach und die Regionalhauptstadt Stepanakert mit Armenien verbindet. Dieser Korridor soll laut dem Abkommen von russischen Soldaten gesichert werden.