Begnadigung Fujimoris in Peru aufgehoben
Alberto Fujimori, der ehemalige Machthaber Perus, soll wieder hinter Gitter. Er habe noch viele Jahre wegen Menschenrechtsverletzungen abzusitzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Perus Oberster Gerichtshof hat die Begnadigung von Ex-Präsident Fujimori aufgehoben.
- Fujimori (80) habe noch einige Jahre wegen Menschenrechtsverletzungen abzusitzen.
Perus Oberster Gerichtshof hat am Mittwoch die Begnadigung von Ex-Präsident Alberto Fujimori aufgehoben und dessen sofortige Verhaftung angeordnet. Der frühere peruanische Staatschef (1990-2000) war Ende 2017 vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski wegen seines schlechten Gesundheitszustands begnadigt worden.
Fujimori (80) war wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt worden, die er jetzt zu Ende absitzen soll. Der Oberste Gerichtshof stufte die Begnadigung als verfassungswidrig ein. Der Ex-Präsident von Peru verbrachte bislang zehn Jahre im Gefängnis. Unter anderem wird ihm Mitverantwortung für 25 Morde zur Last gelegt.
Die Klage gegen die Freilassung Fujimoris war von Angehörigen der Opfer eingereicht worden. Die Begnadigung hatte auch mehrere Protestkundgebungen in Lima ausgelöst. Der Interamerikanische Gerichtshof wies die peruanische Justiz an, die Rechtmässigkeit der Begnadigung zu überprüfen.
Der Anwalt des Ex-Präsidenten, Miguel Pérez Arroyo, erklärte dem Fernsehsender Canal N, er werde Berufung vor dem Plenum des Obersten Gerichtshofs einreichen. Der aktuelle Aufenthaltsort Fujimoris, der seinen Wohnsitz in Lima hat, war vorerst unbekannt.
In seiner Amtszeit liess Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen, das Parlament wurde entmachtet. Der Staat sah sich durch die Terrororganisation «Leuchtender Pfad» bedroht. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren. Sie wurden als Entwicklungshemmnis gesehen.