Donald Trump hat Iran-Angriff wegen möglicher Todesopfer abgesagt

Donald Trump sagte einen Militärschlag gegen den Iran in letzter Minute ab. Nun nannte er erstmals den Grund für seine Entscheidung.

Donald Trump, Präsident der USA. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump plante einen Militärschlag gegen den Iran.
  • Doch in letzter Minute bläst er den Angriff wegen möglicher Todesopfer ab.

US-Präsident Donald Trump hat sich zur Beinahe-Attacke auf den Iran geäussert. Die befürchteten Todesopfer waren der Grund für die Absage. Die vom US-Militär erwarteten 150 Toten wären im Vergleich zum Abschuss einer US-Drohne durch den Iran «unverhältnismässig» gewesen. Dies schrieb Trump heute Freitag auf Twitter.

Die US-Streitkräfte seien am Donnerstagabend bereit zum Angriff auf drei verschiedene Ziele gewesen. «Als ich gefragt habe, wie viele sterben werden. 150 Menschen, Sir, war die Antwort eines Generals. Zehn Minuten vor dem Schlag habe ich ihn gestoppt.»

Trump machte keine Angaben dazu, welche Ziele angegriffen werden sollten. Der US-Präsident schrieb weiter: «Ich habe keine Eile.» Das US-Militär sei einsatzbereit «und mit Abstand das beste in der Welt». Die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zeigten Wirkung. Er betonte: «Der Iran kann NIE Atomwaffen haben

Trump verteidigte erneut seinen einseitigen Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran. Gleichzeitig kritisierte er seinen Amtsvorgänger Barack Obama dafür, den Vertrag mit Teheran abgeschlossen zu haben.

Droht ein neuer Golfkrieg?

Die «New York Times» berichtete, Ziel des US-Militärschlags hätten Radarstationen und Raketenbatterien im Iran sein sollen. Die US-Militärplanungen verstärkten die Sorge, dass der Konflikt zwischen den USA und dem Iran in einem neuen Golfkrieg münden könnte.

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran hatten sich in der Nacht zum Donnerstag dramatisch zugespitzt. Dies, weil der Iran eine amerikanische Aufklärungsdrohne abgeschossen hatte.

Über den genauen Abschussort machen der Iran und die USA unterschiedliche Angaben. Die US-Regierung spricht davon, dass das unbemannte Flugzeug über internationalen Gewässern getroffen worden sei.

Die mutmasslichen Überreste einer abgeschossenen US-Drohne werden von der iranischen Revolutionsgarde präsentiert. - dpa

Der Iran will Beweise dafür haben, dass die Drohne über iranischem Hoheitsgebiet geflogen sei. Es geht um wenige Kilometer. Ausserdem gibt der Iran an, dass die USA mehrfach vor Abschuss der Drohne gewarnt worden seien.