Ermittler: Kein Beweis für Pläne für Mord an Abgeordneten bei Sturm auf US-Kapitol
Es gibt laut Ermittlern keine Beweise dafür, dass beim Sturm aufs Kapitol Abgeordnete getötet werden sollten. Die Staatsanwaltschaft zieht ihre Vorwürfe zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor über einer Woche stürmten Randalierer das US-Kapitol.
- Laut Ermittlern gibt es keine Beweise dafür, dass sie Abgeordnete ermorden wollten.
- Zuvor hatte die Bundesstaatsanwaltschaft Arizona einem Randalierer Mord-Pläne vorgeworfen.
Anderthalb Wochen nach dem Sturm auf das US-Kapitol in Washington gibt es nach Angaben der Regierung keine Hinweise darauf, dass Randalierer Abgeordnete gefangen nehmen und ermorden wollten.
Trotz einiger Aufrufe von Demonstranten, Abgeordnete festzuhalten und Vizepräsident Mike Pence zu töten, gebe es bislang keine Beweise über ernsthafte Versuche zur Ausübung dieser Straftaten, erklärte das US-Justizministerium in Washington.
Arizona warf Randalierer Mord-Pläne vor
Es gebe «zu diesem Zeitpunkt keine direkten Beweise», sagte der Washingtoner Bundesstaatsanwalt Michael Sherwin, der die Ermittlungen zum Sturm auf das Kapitol leitet. Eine entsprechende Aussage der Bundesstaatsanwaltschaft im Bundesstaat Arizona wurde daher zurückgezogen.
In einem Antrag zur Festnahme des an der Erstürmung beteiligten Verschwörungsideologen Jacob Anthony Chansley hatten die dortige Staatsanwaltschaft am Donnerstag erklärt, es gebe «deutliche Hinweise» auf eine geplante Ermordung von «gewählten Vertretern».
Die Behörde hatte damit verhindern wollen, dass Chansley, der bewaffnet mit einem Speer und Hörnern auf dem Kopf durch das Kapitol lief, gegen die Zahlung einer Kaution freigelassen wird. Das FBI hat nach der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols am 6. Januar Ermittlungen aufgenommen. Gegen mehrere Beteiligte wurde bereits Anklage erhoben.