Frankreichs Innenminister sieht sich als «Opfer einer Menschenjagd»
Der unter Vergewaltigungsverdacht stehende französische Innenminister Gérald Darmanin sieht sich als «Opfer einer Menschenjagd».
Das Wichtigste in Kürze
- Gérald Darmanin ist wegen eines Vergewaltigungsvorwurf in der Kritik.
- Der französische Innenminister weist die Vorwürfe zurück und sieht sich als Opfer.
- Ermittlungen in diesem Fall wurden bereits im Februar aufgenommen.
Er sei «Ziel einer Verleumdung», sagte der 37-Jährige französische Innenminister Gérald Darmanin am Donnerstag dem Radiosender Europe 1. Die französische Justiz ermittelt gegen Darmanin, weil ihm eine frühere Prostituierte vorwirft, sie 2009 vergewaltigt zu haben. Feministinnen fordern deshalb seine Abberufung.
Darmanin dankte Präsident Emmanuel Macron in dem Interview für seine Unterstützung. Der Staatschef hatte am Dienstag in einem Fernsehinterview die «Unschuldsvermutung» geltend gemacht. Macron sagte, er habe «von Mann zu Mann» mit Darmanin gesprochen und glaube ihm. «Ich teile aber die feministische Sache», betonte der Präsident.
Justiz nahm Ermittlungen auf
Die Justiz hatte die Ermittlungen gegen Darmanin im Februar wieder aufgenommen, offiziell beschuldigt ist er bisher allerdings nicht. Die Klägerin hatte ihren Vorwurf gegen Darmanin 2018 erhoben. Und zwar nach dessen Eintritt als Haushaltsminister in Macrons Regierung und neun Jahre nach der mutmasslichen Tat.
Nach ihrer Darstellung verlangte Darmanin als damaliger Rechtsberater der regierenden Konservativen von ihr Sex im Gegenzug für juristische Hilfe. Auch eine zweite Frau warf Darmanin 2018 Nötigung zum Sex vor, die Ermittlungen wurden aber mangels Beweisen eingestellt.